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»Naturpille« Wald

So gut tut Waldbaden

In einem schnellen Leben voller Reizüberflutungen zur Ruhe finden – dabei kann der Wald aus Expertensicht eine wertvolle Unterstützung sein. In Japan, wird das sogenannte Waldbaden bereits seit Jahrzehnten praktiziert und erforscht. 
Katja Egermeier
04.07.2019  16:00 Uhr

Auch in Deutschland werden inzwischen Touren in die heimischen Wälder organisiert und sogar manche Krankenkassen bieten Waldbaden an. Der Aufenthalt im Grünen habe enorm viele positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele, wie beispielsweise eine positivere Stimmung oder eine gesteigerte Immunabwehr, heißt es bei der Nachrichtenagentur dpa. 

Dass schon ein kurzer Spaziergang im Wald Stress deutlich reduzieren kann, fanden Forscher der US-amerikanischen Universität Michigan heraus, die in der Publikation ihrer Studie im Fachmagazin »Frontiers in Psychology« sogar von einer »Naturpille« sprechen. Schon 20 bis 30 Minuten täglich genügten, um den Cortisol-Spiegel merklich zu vermindern.

Schon die Anzahl der Bäume in einer Wohngegend soll nach Angaben des US-amerikanischen Umweltpsychologe Marc Berman die Gesundheit der Bewohner beeinflussen. Wer in grüneren Gebieten wohne, leide seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes.

 Eine japanische Studie ergab zudem, dass regelmäßige und ausgedehnte Waldspaziergänge die Zahl der natürlichen Killerzellen erhöht.

Und bereits im Jahr 1984 hatte ein schwedischer Forscher, Roger Ulrich, festgestellt, dass Patienten, die nach einer Operation aus dem Krankenhausfenster auf eine grüne Umgebung schauten, weniger Schmerzmittel benötigten und schneller genasen, als Patienten, die beispielsweise nur auf Gebäude schauten.

Bei ernsthaften Krankheiten kein Therapie-Ersatz

Auch die Forstwirtschaft steht dem gesteigerten Interesse am Thema Wald und Naturwahrnehmung grundsätzlich positiv gegenüber. »Die achtsamen Naturbesucher sind gern gesehen, solange sie tagsüber kommen und die Tiere nachts ihre Ruhe haben«, erklärt der Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen, Markus Stifter. »Es ist einer der letzten Rückzugsorte, die es noch gibt.«

Der moderne Mensch finde im Dickicht Erdung, Kraft und Ruhe und erkenne, dass er Teil des natürlichen Kreislaufs sei, so der Jäger. »Es gibt immer mehr Naturentfremdung, da können solche Seminare helfen, wieder zurückzufinden.« Viele Menschen seien inzwischen so weit entfernt, dass sie es nicht mehr aus eigener Kraft schaffen könnten, sondern solche organisierten Angebote als Hilfestellung bräuchten.

Vor zu viel Heilsversprechen des Waldbadens warnt allerdings die Psychotherapeutenkammer Hessen, die den Trend und die Forschung mit Interesse beobachtet. Grundsätzlich sei es positiv, wenn Menschen den Aufenthalt in Wäldern als Hilfe empfänden und vielleicht auch zur Prävention nutzten. »Für die meisten Erkrankungen oder Störungen, mit denen Patienten zu Psychotherapeuten kommen, kann Waldbaden bisher jedoch keine wirksame Therapie sein«, sagt Kammerpräsidentin Heike Winter. Bei einigen Diagnosen könnten Waldspaziergänge aber eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie sein.

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