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Erste Hilfe

So kann man bei einem epileptischen Anfall helfen

Etwas weniger als ein Prozent der Menschen hat Epilepsie. Viele von ihnen müssen überall mit Anfällen rechnen: im Laden, Bus, Büro. Eine Betroffene berichtet, was sie sich von Außenstehenden wünscht.
AutorKontaktdpa
Datum 06.11.2024  16:00 Uhr

Nichts zwischen die Zähne schieben

Solche Fehleinschätzungen seien leider keine Seltenheit, sagt Paula Bach. Sie habe schon oft erlebt, dass Menschen sie für eine Suchtkranke hielten, wenn sie einen ihrer Anfälle miterlebten. Oder – noch schlimmer – Tipps zur Ersten Hilfe geben, die sogar schaden können. Einer davon: Betroffenen während des Anfalls etwas zwischen die Zähne zu schieben, um zu verhindern, dass sie sich auf die Zunge beißen.

»Dieser Ratschlag ist richtig gefährlich«, sagt Paula Bach. Der Grund: Viele Epileptikerinnen und Epileptiker würden während eines Anfalls Schaum vor dem Mund entwickeln. Mit einem Gegenstand zwischen den Zähnen könnten sie nicht richtig schlucken und schlimmstenfalls ersticken. Sie wünscht sich mehr Aufklärung über die Erkrankung, damit Betroffene im Notfall die richtige Hilfe bekämen.

Wie Außenstehende helfen können

Aber was ist die richtige Hilfe? »Es ist auf jeden Fall sinnvoll, den Rettungsdienst unter 112 zu rufen«, sagt Ärztin Julia Hoppe. Gerade Laien könnten sich schließlich nicht sicher sein, ob es sich tatsächlich »nur« um einen vorübergehenden epileptischen Anfall handelt oder um eine andere Erkrankung, die sofort behandelt werden muss.

Zusätzlich sollten sich Beobachter vor allem darum kümmern, dass die Umgebung während des Anfalls sicher ist. »Passiert es beispielsweise im Supermarkt und die betroffene Person schlägt um sich und ist stark verkrampft, ist es wichtig, darauf zu achten, dass Kopf, Hände und Arme nirgendwo gegen stoßen und auch nicht auf einen harten Boden knallen«, sagt Julia Hoppe. Eine weiche Jacke, unter den Kopf geschoben, ist beispielsweise schon eine große Hilfe.

Festhalten hingegen nicht. Julia Hoppe warnt: »Die Zuckungen können bei einem Anfall sehr stark sein und bergen dann auch eine Verletzungsgefahr für die helfenden Personen.« Paula Bach sagt zudem: »Viele Betroffene möchten während eines Anfalls auch überhaupt nicht angefasst werden.« Viel wichtiger sei: dabei zu bleiben und gut zu beobachten.

Wissen schafft Sicherheit

Unzählige Male hat Paula Bach genau solche Situationen schon miterlebt – oder besser gesagt: sie sich nach ihrem Knockout erzählen lassen. Ihr Körper ist voller Narben von Verletzungen, die sie sich während ihrer Anfälle zugezogen hat. Dass Menschen Schwierigkeiten haben, einen epileptischen Anfall überhaupt zu erkennen und dann auch noch besonnen zu reagieren, dafür zeigt sie volles Verständnis. Häufig wurde sie schon ins Krankenhaus gebracht, was unnötig war. Dennoch rät auch sie Außenstehenden dazu, einen Rettungswagen zu rufen, wenn diese den Ernst der Lage nicht wirklich gut einschätzen können.

Sie selbst hat ihre Situation derzeit im Griff. Ihre Familie und Freunde wissen Bescheid und können routiniert helfen, wenn Paula Bach einen Anfall erleidet. Auch ihre Arbeitskolleginnen und -kollegen hat sie eingeweiht. Das ist auch ihr Tipp für andere Betroffene: »Es ist erleichternd, wenn man nichts verheimlichen muss. Je mehr Menschen wissen, was sie im Notfall zu tun haben, desto sicherer kann man durch den Alltag gehen«, sagt sie.

Sie spricht anderen Betroffenen Mut zu, sich von ihrer Erkrankung nicht das ganze Leben diktieren zu lassen. Und: andere Menschen immer wieder aufzuklären, um die vielen Mythen und Unwahrheiten über die Epilepsie nach und nach verschwinden zu lassen.

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