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Mit der Kamera in den Bauch

So läuft eine Bauchspiegelung ab

Unter einer Darmspiegelung können sich die meisten etwas vorstellen. Aber eine Bauchspiegelung? Der minimalinvasive Eingriff kommt mit wenigen und kleinen Schnitten aus. Was man wissen sollte. 
dpa
17.08.2022  16:00 Uhr

Bei einer Laparoskopie handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff. Er kommt nicht nur bei Leistenbruch, Gallenblasen- oder Blinddarmentfernungen zum Einsatz, sondern auch bei Krebsoperationen. Und auch um unklare Beschwerden im Bauch- und Beckenraum abzuklären, wird oft eine Bauchspiegelung genutzt – etwa beim Verdacht auf Endometriose.

Vorteil der Bauchspiegelung: Sie bietet eine Alternative zu einem großen Bauchschnitt, der durchaus bis zu 30 Zentimeter lang sein kann. Stattdessen gibt es mehrere kleine Schritte. »Patientinnen und Patienten jeglichen Alters profitieren von einem minimal-invasiven Vorgehen«, sagt Professor Stefan Farkas, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Josefs-Hospital in Wiesbaden. Dass gerade ältere und geschwächte Menschen, die an Mehrfacherkrankungen leiden, eine schonendere Operation brauchen, davon ist auch Christoph Wullstein überzeugt. Er ist Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Helios Klinikum Krefeld.

Mehrere kleine Einschnitte

Durch mehrere kleine Einschnitte werden eine kleine Kamera sowie OP-Instrumente in den Bauch eingeführt. Unter Vollnarkose, versteht sich. Zunächst wird der Bauchraum durch den Bauchnabel mit CO2-Gas gefüllt, um die Bauchdecke so weit zu heben, dass für den Eingriff genügend Platz ist. Über sogenannte »Schleusen« – in Fachsprache Trokare genannt – werden spezielle OP-Instrumente in den Bauchraum eingeführt.

Den Anfang macht die endoskopische Kamera, die das Bild vom Bauchinneren auf einen Monitor überträgt. Über die Kamera, die sich flexibel steuern lässt, kann der Operierende den Bauchraum untersuchen. Je nach Eingriff kann er oder sie auch weitere Arbeitskanäle von etwa 5 Millimetern Durchmesser für Instrumente anlegen.

Erst dann folgt die Kür, das eigentliche Operieren. Über den Bildschirm kann der Operierende genau erkennen, was zu tun ist. Die Instrumente werden über den Bildschirm entsprechend gesteuert. Größere Gewebeteile wie Zysten werden durch einen circa 12 mm großen Kanal entfernt. Der ist meist an der Schamhaargrenze versteckt. Ist die OP durchgeführt, wird das Gas abgelassen. Auf die 5 bis 12 mm kleinen Wunden kommen Pflaster.

Relativ kurzer Krankenhausaufenthalt

Der Krankenhausaufenthalt ist nach einer Laparoskopie in aller Regel kürzer als nach offenen Operationen. »Die Länge wird durch die Art der Operation mitbedingt«, sagt Wullstein. »Kurze Verweildauern von zwei bis drei Tagen bestehen zum Beispiel nach Gallenblasenentfernungen und kleineren gynäkologischen Operationen«, sagt der Chirurg. Werden etwa Teile des Darms entfernt, muss man mit vier bis sechs Tagen im Krankenhaus rechnen. Bei komplexen onkologischen Operationen könne die Liegezeit länger sein, so der Mediziner.

Vor einer OP haben wohl die meisten Menschen ein mulmiges Bauchgefühl. »Je fitter und gelassener Patientinnen und Patienten in die Operation hineingehen, desto rascher und komplikationsloser erholen sie sich«, erklärt Wullstein weiter. Dass Menschen nach einer Bauchspiegelung vergleichsweise rasch wieder auf die Beine kommen, beobachtet auch Stefan Farkas: »Früher durften Patienten nach einer Leistenbruch-OP sechs Wochen keinen Sport machen, heute sind sie meist nach einer Woche wieder fit, manch einer ist sogar nach kurzer Zeit bei einem Radrennen wieder dabei.«

Stichwort Bewegung: Die treibt die Heilung sogar voran – vorausgesetzt, sie wird im richtigen Maß eingesetzt. Oft stehen die Patienten nach der OP schon im Aufwachraum in Begleitung des Pflegepersonals das erste Mal auf, um einige Schritte zu laufen. »Wir tun alles dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten schnell wieder auf die Beine kommen – wir päppeln sie vor der Operation auf, operieren schonend, und motivieren sie, aufzustehen und zu laufen«, sagt Farkas.

Duschen schon am zweiten Tag nach dem Eingriff

Dazu gehört laut dem Facharzt für Chirurgie auch, die Zeit knapp zu halten, in der es nichts zu essen gibt, »damit der Darm gleich wieder seine Funktion aufnimmt und der Patient oder die Patientin bei Kräften bleibt«. Sobald die Patienten nach dem Eingriff auf Station sind, bekommen sie eine erste Mahlzeit zur Stärkung.

Am zweiten Tag nach der OP darf geduscht werden und die Pflaster kommen ab. »Der Körper heilt die kleinen Wunden hervorragend selbst«, so Farkas. »Sie brauchen nichts als Luft – und im Freien Sonnenschutz, damit die Narben nicht pigmentieren.« Nach jeder Operation kann es zu vorübergehenden Wundschmerzen und auch mal zu einem Gefühl der Abgeschlagenheit kommen. »Beides ist nach laparoskopischen Operationen erheblich weniger ausgeprägt als nach offenen Operation und bessert sich zügig«, sagt Wullstein.

Auch das Gefühl, noch Gas im Bauchraum zu haben, gibt sich laut dem Chirurgen rasch wieder. Das Gas werde bei der Operation selbst abgelassen und das Gefühl sei eher Ausdruck des etwas »Gebläht-Seins«. Sein Rat: »Bewegung hilft, die Normalisierung zu beschleunigen«. Leichte Bewegung – etwa auch Radfahren – geht nach laparoskopischen Operationen bereits nach einigen Tagen wieder.

Auf Baden und Schwimmen sollte man laut Wullstein allerdings einige Wochen verzichten. Sonst kann es passieren, dass die Wunden durch den langen und intensiven Wasserkontakt aufweichen. Mit Sportarten, die einen erheblichen Einsatz der Bauchmuskulatur bedingen, wie etwa Krafttraining, sollte man für einige Wochen pausieren.

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