So wichtig ist Augenschutz im Sommer |
Katja Egermeier |
01.08.2023 15:30 Uhr |
Sommerzeit ist Brillenzeit: Die Sonnenbrille schützt unsere Augen vor UV-Strahlung, eine Schwimm- oder Taucherbrille vor Reizungen durch Salz- und Chlorwasser oder Fremdkörper. / Foto: Getty Images/puhimec
Vor allem ein Übermaß an UV-Strahlung könne zu bleibenden Schäden an den Augen führen, warnt die DOG. Sie könne die Linse eintrüben und die Entstehung eines Grauen Stars begünstigen. Auch das Risiko einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) steige. Beide Erkrankungen führen zu einem schlechteren Sehvermögen, eine AMD kann unbehandelt sogar zur einer schweren Beeinträchtigung führen. Betroffene können ihr Lesevermögen verlieren oder Gesichter nicht mehr erkennen.
Zu den durch UV-Strahlung verursachten Augenerkrankungen gehören der DOG zufolge außerdem gut- und bösartige Tumoren an den Lidern und der Bindehaut sowie schmerzhafte Entzündungen der Binde- und Hornhaut. In seltenen Fällen können Hitzeschäden an der Netzhaut insbesondere bei Kindern die Sehschärfe auf Dauer reduzieren. Bei Erwachsenen kann UV-Strahlung eine Gewebeveränderung an der Bindehaut auslösen, die zu einer Hornhautverkrümmung, trockenen Augen sowie ebenfalls zu einer Sehminderung führen kann. Und schließlich ist bei starker Sonnenreflexion des Bodens, wie etwa in den Tropen oder der Arktis, die Ablagerung gelblicher Proteine in der Hornhaut möglich.
»Wir empfehlen daher dringend, die Augen zu schützen und Sonnenbrillen mit dem Kennzeichen ›UV-Schutz 400‹ zu tragen«, sagt Professor Frank G. Holz, Vorstand der Stiftung Auge und Direktor der Augenklinik an der Universität Bonn. Dann werde durch die Gläser kurzwellige UV-Strahlung bis zu 400 Nanometern fast vollständig herausgefiltert. »Das CE-Zeichen kennzeichnet außerdem Brillen, die nach geltenden EU-Richtlinien wirksamen Sonnenschutz bieten.«
Im Gebirge ist die UV-Strahlung besonders hoch. Eine gute Sonnenbrille sowie ein guter Sonnenschutz für die Haut sollten hier immer zur Standardausrüstung gehören. / Foto: Getty Images/Ascent/PKS Media Inc.
Die ultraviolette Strahlung der Sonne umfasst einen Wellenlängenbereich von 100 Nanometer (nm) bis 400 nm und kann von Menschen weder mit den Augen noch mit anderen Sinnesorganen wahrgenommen werden. UV-Strahlung ist krebserregend und hat sofortige sowie langfristige Auswirkungen auf Haut und Augen von Menschen.
Wie stark die UV-Strahlung auf der Erde einwirkt, hängt von den folgenden Faktoren ab: Tageszeit, Jahreszeit, Wetter, Umgebung, Höhenmeter und Breitengrad. Je näher man sich am Äquator befindet, desto intensiver ist die Strahlung. Sie ist im Sommer stärker als im Winter und mittags intensiver als morgens oder abends. Pro 1000 Höhenmeter nimmt die UV-Strahlung um etwa 10 Prozent zu. Eine dicke Wolkenschicht kann bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung abhalten, eine leichte Bewölkung und Nebel kann sie dagegen verstärken. Auch Wasser, Sand und Schnee können UV-Strahlung verstärken, da sie diese reflektieren. Im Schatten verringert sich die UV-Strahlung daher weniger als erwartet: ein Sonnenschirm bringt nur 10 bis 30 Prozent, ein dichter Baum nur circa 20 Prozent weniger Strahlung.
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz