So wichtig ist Augenschutz im Sommer |
Katja Egermeier |
01.08.2023 15:30 Uhr |
Beim Schwimmen in Chlorwasser werden die Augen noch zusätzlich gereizt. »Gechlortes, sauberes Wasser ist noch relativ harmlos, problematisch ist erst der Kontakt mit Trichloramin«, erklärt Professor Gerd Geerling, Mediensprecher der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf. Das entsteht durch die Reaktion von Chlor mit organischen Verbindungen wie Harnstoff, der in Schweiß und Urin enthalten ist. »Trichloramin wird als typischer Chlorgeruch wahrgenommen und reizt die Bindehaut am Auge.«
Rötungen und Brennen durch Chlorwasser sind zwar nicht gefährlich und verschwinden nach kurzer Zeit von selbst. Wie Geerling weiter erklärt, waschen Pool-, See- und Meerwasser jedoch den natürlichen Tränenfilm des Auges aus und reizen das Auge zusätzlich. Keime und Krankheitserreger können leichter in die Hornhaut eindringen und Infektionen verursachen.
Vor allem Kontaktlinsenträger sollten sich in Acht nehmen. Es ist besser, beim Baden auf die Sehhilfen zu verzichten oder durch eine Taucherbrille zu schützen. Generell könne eine Schwimmbrille den Kontakt mit Keimen, Salz und anderen reizenden Substanzen wie Trichloramin verhindern, so die DOG.
Eine weitere Gefahr im Sommer und am Strand lautert außerhalb des Wassers: Fremdkörper, die ins Auge gelangen können. Das kann Strandsand, ein Insekt oder verlaufene Sonnenmilch sein. Wenn die Augen brennen und tränen, gilt es dem Experten Holz zufolge, nicht zu reiben. »Auch, wenn es schwerfällt.« Besser sei das Auswaschen mit klarem Leitungswasser. Und wie bei allen Reizungen und Beschwerden gelte auch hier: Lassen die Augenprobleme nach einem Tag nicht nach, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden.