So wird Insektenschutzmittel richtig angewendet |
Katja Egermeier |
05.06.2023 11:30 Uhr |
Bei Verwendung eines Sprays sollten auch dünne Kleidungsstücke eingesprüht werden, da Insekten durch sie hindurchstechen können. / Foto: Adobe Stock/encierro
Repellentien sind chemische Substanzen, die auf die Haut aufgetragen werden, dort verdunsten und uns in eine Duftwolke einhüllen, die auf Insekten abstoßend wirkt. Ohne ihnen zu schaden verändern sie den Orientierungssinn der Insekten, sodass sie nicht mehr in der Lage sind, ihr Opfer zu lokalisieren. Repellentien sollen auf diese Weise vor allem Stechmücken und Zecken fernhalten, denn deren Stiche hinterlassen nicht nur juckende Rötungen, sondern können auch Krankheiten übertragen.
Zu den wichtigsten Wirkstoffen, die auf die Haut aufgetragen werden, zählen DEET (N,N-Diethyl-3-methylbenzamid), Icaridin, EPAAB (IR 3535, Ethylbutylacetylaminopropionat) und Citriodiol®. Auch zahlreiche Naturstoffe wie Neemöl, Lavendelöl sowie Geraniol verfügen über repellierende Eigenschaften.
Korrekt angewendet können Repellentien das Stichrisiko um mehr als 75 Prozent senken. Allerdings gibt es ein paar Regeln, die beim Auftragen des jeweiligen Wirkstoffpräparats beachtet werden müssen, um die volle Wirksamkeit zu erzielen und die eigene Gesundheit nicht zu gefährden:
DEET, der älteste der vier Wirkstoffe, gilt als eines der wirksamsten Repellentien. Es wirkt konzentrationsabhängig bis zu acht Stunden zuverlässig gegen Bremsen, Fliegen und Stechmücken (ab 20 Prozent auch gegen tropische) sowie (weniger) gegen Zecken. Zugelassen ist es je nach Konzentration auch für Kinder ab drei Jahren. Es können Hautreizungen und bei falscher Anwendung Neurotoxizität auftreten.
Produkte mit DEET:
Anti Brumm® forte (30 %, ab 3 Jahre), Care Plus® Anti-Insect (30%/40 %/50 %, ab 13 Jahre/50 % ab 18 Jahre), Nobite® Hautspray (50 %, ab 2 Jahre)
Icaridin wird weniger stark resorbiert und ist hautverträglicher als DEET. Icaridin wirkt konzentrationsabhängig bis zu acht Stunden gegen Stechmücken und bis zu fünf Stunden gegen Zecken – gegen letztere besser als DEET. Zugelassen ist es in der Regel für Kinder ab zwei Jahren sowie – je nach Herstellerangabe – in der Schwangerschaft und Stillzeit. In seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen und Nasenbluten auftreten.
Produkte mit Icaridin:
Anti Brumm® (Kids) sensitive (10 %, ab 1 Jahr), Ballistol® stichfrei (20 %, ab 2 Jahre), Mosquito® protect Mückenschutzspray (20 %, ab 2 Jahre), Jungle Formula by Azaron® Complete (20 %, ab 3 Jahre)
PMD beziehungsweise Citriodiol® ist ein Bestandteil des ätherischen Zitronen-Eukalyptusöls, der auch synthetisch hergestellt werden kann. Es wirkt gegen Stechmücken und Zecken, allerdings schwächer und kürzer als DEET und Icaridin. Je nach Konzentration kann es auch bei Kindern ab einem Jahr sowie nach Rücksprache mit dem Arzt in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Zu beachten ist, dass PMD/Citriodiol die Augen stark reizen und bei empfindlichen Menschen Hautreizungen hervorrufen kann.
Produkte mit Citriodiol:
Anti Brumm® Naturel (31 %, ab 1 Jahr), Mosquito® family Insektenschutz Spray (20 %, ab 6 Monate), Nobite®Haut Botanic (50 %, ab 3 Jahre), Soventol®protect Mückenschutz (11 %, ab 1 Jahr)
Nicht tropentauglich, aber hierzulande gut und bis zu vier Stunden wirksam ist EBAAP. Neben Bremsen, Fliegen, verschiedenen Mücken und Zecken wehrt es auch Bienen und Wespen ab. Je nach Produkt kann es bereits bei Kindern ab zwei Monaten und in der Schwangerschaft angewendet werden. Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.
Produkte mit EBAAP: Ballistol® stichfrei kids (ab 2 Monate), Jungle Formula by Azaron Kids (20 %, ab 1 Jahr)