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Impfempfehlung 

Sollten sich Schwangere gegen Covid-19 impfen lassen?

Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe von Covid-19. In vielen Ländern werden sie deshalb schon breit geimpft. Jetzt haben sich auch in Deutschland gynäkologische Fachgesellschaften dafür ausgesprochen, allen Schwangeren und Stillenden ein Impfangebot mit einem mRNA-basierten Corona-Impfstoff zu machen. 
PZ
Daniela Hüttemann
04.05.2021  18:00 Uhr

Das sind die Risiken von Covid-19 für Schwangere…

Die Fachgesellschaften führen dazu Zahlen aus dem deutschen CRONOS-Register an. Hier wurden seit April 2020 bereits 1905 Schwangerschaften dokumentiert, bei denen eine SARS-CoV-2-Infektion vorlag. Eine von 25 Schwangeren musste demnach intensivmedizinisch behandelte werden. Davon benötigte jede fünfte Patientin eine Atemunterstützung und eine von zehn eine ECMO-Therapie. Eine dieser fast 2000 Frauen starb. Vorerkrankungen der Schwangeren wie Diabetes oder Adipositas sowie ein Alter über 35 Jahren steigern das Risiko.  Die Sterblichkeit von Schwangeren mit Covid-19 sei um den Faktor 26 höher (141 versus 5,0 Todesfälle pro 100.000 Frauen). 2016 lag die Müttersterblichkeit in Deutschland bei 2,9 pro 100.000 Frauen. 

Zudem bestehe ein bis zu 80 Prozent höheres Risiko einer Frühgeburt durch eine SARS-CoV-2-Infektion, heißt es in der Empfehlung weiter. Die Rate der Totgeburten sei um den Faktor 2,11 erhöht. Neugeborene haben ein dreifach erhöhtes Risiko, auf eine neonatologische Intensivstation verlegt zu werden.

»Bereits bei asymptomatischer SARS-CoV-2-Infektion haben Schwangere ein über 80 Prozent erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie«, warnen die Fachgesellschaften im neuen Positionspapier. Bei schweren Verläufen steige das Risiko auf über das Vierfache an. Und das Risiko für ein thromboembolisches Ereignis, das bei Schwangeren ohnehin erhöht ist, steigt noch einmal um den Faktor 4,5.

Ob sich das Virus während Schwangerschaft oder Geburt auf das Kind übertragen kann, werde diskutiert und derzeit als selten eingeschätzt.

… und was man über die Sicherheit der Impfung bei Schwangeren weiß

Die Fachgesellschaften führen an, dass eine Impfung mit mRNA-basierten Impfstoffen nicht zu vermehrten schwangerschaftsbedingten Komplikationen geführt habe. Dabei berufen sie sich auf das V-safe Pregnancy Register der USA. Von 100.599 registrierten Frauen, die während der Schwangerschaft einen mRNA-Impfstoff erhielten, wurden 4711 Schwangerschaften analysiert. Es gab dabei keinen Hinweis auf vermehrte Komplikationen wie Abort, Totgeburt, Frühgeburt, fetale Wachstumseinschränkungen, Fehlbildungen oder neonatales Versterben. Die mRNA-Impfung führe nicht zu einem erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko für Schwangere und Fetus. Eine erste Zwischenauswertung der Daten wurde vor Kurzem im »New England Journal of Medicine« vorgestellt, die PZ berichtete

Und auch was die Verträglichkeit und Antikörperbildung angeht, gibt es derzeit keine Bedenken. Es gebe keine Unterschiede im Nebenwirkungsprofil im Vergleich zu Nicht-Schwangeren. Impfinduzierte Antikörper konnten nach mRNA-basierter Covid-19-Impfung Schwangerer äquivalent zu Nicht-Schwangeren nachgewiesen werden.

Zudem wird davon ausgegangen, dass die geimpfte Schwangere die von ihr gebildeten Antikörper an das Kind weitergibt. Mütterliche IgG-Antikörper konnten mit hohem Übertrittsverhältnis beim Neugeborenen nachgewiesen werden. »So kann neben der Schwangeren potenziell auch das Kind geschützt werden«, schreiben die Experten.

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