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Starker Protest in Wiesbaden

In der hessischen Landeshauptstadt versammelten sich gestern mehr als 1000 Demonstrierende aus Hessen und Rheinland-Pfalz, um die Politik auf dringend notwendige Veränderungen für Apotheken hinzuweisen. 
Isabel Weinert
15.06.2023  14:15 Uhr
Protest geht weiter, wenn sich nichts ändert

Protest geht weiter, wenn sich nichts ändert

»Nur gemeinsam sind wir stark, das zeigen wir hier heute und ich bin ganz sicher, die Politik hört uns«, so Holger Seyfarth, erster Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands. Einige Minister hätten bereits reagiert und nicht nur destruktiv. »Herr Habeck hat ganz klar angekündigt, sich das Honorar für die verschreibungspflichtigen Arzneimittel genau anzuschauen.« Solange das dauere, werde man sich weiter Gehör verschaffen, »wir werden weiter protestieren, das heute hier wird nicht einmalig bleiben, es werden andere Aktionen folgen«.

Die Honorierung ist nicht das einzige Thema für Apotheken. »Wir reden mittlerweile auch von einer überbordenden Bürokratie. Wir dokumentieren uns hier wirklich dumm und dämlich. Wir müssen Rabattverträge erfüllen, wir müssen unsere EDV aufrüsten.« Dabei würde man sich in Apotheken lieber den pharmazeutischen Aufgaben widmen, der Beratung und den Pharmazeutischen Dienstleistungen.

Das ganz aktuelle Thema seien die Lieferengpässe. Dass in einem Land, ehemals Apotheke der Welt, die Regierung es nicht schaffe, stabile Lieferketten aufzubauen, damit die Kinder ihre Fiebersäfte bekämen, die Patienten ihre Schmerzmittel, die Diabetiker ihre Insuline, sei unverständlich.

»Wir haben dieses Jahr wieder die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern und ganz sicher muss es eine Erhöhung auch wieder für die Mitarbeiter geben. Letztes Jahr gab es schon eine von 10 Prozent, völlig gerechtfertigt aus meiner Sicht«, so Seyfarth. Dieses Jahr seien es wenigstens 3 Prozent. Wenn man sich die Tarifabschlüsse der anderen Gewerkschaften ansehe, dann müsse die Politik auch dafür sorgen, dass die Apotheken in der Lage seien, diese Gehälter zu bezahlen. »Dafür sind wir heute hier. Nageln Sie die Politiker auf ihre Aussagen fest, es ist schon fünf nach zwölf!«

Es braucht mehr Geld

Auf der Bühne folgte die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Ursula Funke. »Wir lieben unseren Beruf, aber dafür brauchen wir die wirtschaftliche Basis, sonst trocknet diese Liebe ein«, so Funke. Seit fast 20 Jahren werde ohne nennenswerte Honorarerhöhung gearbeitet. Niemand sonst arbeite für das Gehalt von 2004. 

Lauterbachs Plan, Apotheken als Entschädigung für den durch Lieferengpässe entstehenden Aufwand 50 Cent pro Vorgang bereitzustellen, sei ein Almosen, eine Ohrfeige links und rechts. 50 Cent, das sei unglaublich. »Wir lösen die Probleme, die wir nicht geschaffen haben und das geht nicht zum Nulltarif.« Bei der Politik und den Krankenkassen gelte aber das Motto »billig, billiger, am billigsten«.

»Der Dank für all das, was wir in der Pandemie gemacht haben, ist die Honorarkürzung, die wir in diesem Jahr zum 1. Februar hinnehmen mussten. Das beste Arzneimittel wirkt nicht, wenn es falsch eingenommen wird.« Gute Arbeit verdiene auch gute Honorierung. Sonst gebe es keinen Nachwuchs. »Lassen Sie uns gemeinsam stark sein, gemeinsam laut sein und an einem Strang ziehen«, endete Funke.

Die Stadt Mainz ist nicht weit. Die Verbände kämpfen gemeinsam um die Apotheken vor Ort. Petra Engel-Djabarian, Pressesprecherin des Apothekerverbands Rheinland-Pfalz, war deshalb ebenfalls in Wiesbaden und betonte die Bedeutung für einen gemeinsamen Protest beider Bundesländer. Die Bundesregierung sorge nicht für faire Rahmenbedingungen und gerade auch die Pharmaziestudierenden benötigten Verlässlichkeit seitens der Politik und dürften sich nicht als Spielball von Sparzwängen sehen.

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