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Unterschätzt und bagatellisiert

Stigmatisierung lässt Migränepatienten mehr leiden

Wenn Menschen an einer Krankheit leiden, diese jedoch in ihrem Umfeld unterschätzt oder bagatellisiert wird, dann kann das negative Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben. Der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) zufolge fühlen sich besonders Migränepatienten häufig stigmatisiert. Das habe sich in einer US-amerikanischen Querschnittsbeobachtungsstudie nun bestätigt.
Katja Egermeier
02.02.2024  13:30 Uhr

Für die im Fachjournal »Neurology« veröffentlichte OVERCOME-Studie entwickelten US-amerikanische Forschende eigens einen validierten Fragebogen, um die subjektiv wahrgenommene Häufigkeit zweier Stigma-Ausprägungen bei mehr als 59.000 Migräneerkrankten in den USA zu ermitteln. Sozialdemographische Faktoren wurden ebenso berücksichtigt wie die Anzahl der monatlichen Migränetage.

Die Studie habe gezeigt, so die DGN, dass das gefühlte Stigma direkt mit der Krankheitswahrnehmung korreliert: Je stärker das gefühlte Stigma, desto ausgeprägter waren auch die Einschränkungen durch die Erkrankung und die subjektive Krankheitslast zwischen den Migräneanfällen. Unabhängig von der Häufigkeit der monatlichen Kopfschmerztage nahm zudem die Lebensqualität ab.

Insgesamt wurden zwölf Merkmale in der Untersuchung erfragt: Acht bezogen sich auf das Gefühl, dass Außenstehende die Migräne als Mittel für einen sekundären Krankheitsgewinn betrachten könnten – beispielsweise in Form von mehr Aufmerksamkeit durch das Umfeld oder weniger Verantwortlichkeit in den Bereichen Familie, Sozialleben und Arbeit. Vier weitere Punkte befassten sich mit der Wahrnehmung der Betroffenen, dass andere die Belastung durch die Krankheit unterschätzen oder bagatellisieren.

Der Auswertung nach fühlten sich im Schnitt 31,7 Prozent der Befragten häufig oder sehr häufig mit einer Stigmatisierung konfrontiert. Das reichte von 25,5 Prozent bei Personen mit weniger als vier monatlichen Kopfschmerztagen bis hin zu 47,5 Prozent bei jenen mit mindestens 15 Kopfschmerztagen im Monat. Allen gemeinsam war eine signifikant höhere Behinderung durch die Erkrankung als es bei den Befragten der Fall war, die sich niemals stigmatisiert fühlen. Bei den Personen mit dem höchsten Stigma war das Behinderungsrisiko sogar mehr als verdoppelt (Faktor 2,68). Diese Gruppe schnitt auch hinsichtlich der Krankheitslast zwischen den Anfällen und der migränespezifischen Lebensqualität am schlechtesten ab. Eine negative Rückwirkung auf den Krankheitsverlauf habe sich dabei unabhängig von der Anzahl der Kopfschmerztage gezeigt, so die DGN. Diese sei sowohl bei wenigen als auch bei vielen monatlichen Migränetagen im Monat offenbar.

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