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Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Stress als Risikofaktor unterschätzt

Stress dürfte für viele Menschen völlig normal sein – dabei kann er krank machen, auch das Herz. Und das Leben wird immer stressiger, wie eine Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse ergab. Vor allem eines macht Medizinern Sorgen.
dpa
05.07.2023  16:30 Uhr

Stress als Risikofaktor ernst nehmen

»Chronischer Stress und enorme psychische Belastungen steigern das Risiko für einen hohen Blutdruck und die Entwicklung weiterer Herzerkrankungen«, erklärte Hermeneit. Stress als Treiber solcher Diagnosen müsse ernst genommen werden. Denn laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage unter bundesweit gut 1000 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren fühlen sich 84 Prozent der Befragten gelegentlich gestresst – 43 Prozent häufig oder sehr häufig. Und: Jeder und jede zweite Befragte habe das Gefühl, in den vergangenen ein bis zwei Jahren sei das Leben stressiger geworden.

Wer gestresst ist, fühlt vor allem Unruhe, Nervosität oder Gereiztheit. Das sagen 64 Prozent der Befragten. 62 Prozent fühlen sich unter Druck müde oder haben Schlafstörungen, 59 Prozent beschreiben sich als erschöpft und ausgebrannt. Vielen Menschen schlägt der Stress auf die Seele – jeder dritte Befragte sprach von niedergedrückter Stimmung und Depressionen. Jeder Sechste leidet unter stressbedingten Angstzuständen, unter den 18- bis 34-Jährigen sogar jeder Vierte. Psyche und Körper seien auch auf Phasen der Entspannung angewiesen, warnte Hermeneit. Gibt es diese nicht, komme es zu Dauerstress.

Stress geht direkt ans Herz

Und der geschieht nicht nur im Kopf, sondern zeigt sich am Herzen, wie Kahl erklärte. Herzverfettung könne die Folge sein. »Bei anhaltendem Stress nehmen wir außerdem häufig Verhaltensweisen an, die der Gesundheit zusätzlich schaden«, sagte Hermeneit. »Wir bewegen uns oft weniger, essen mehr oder ernähren uns ungesünder, trinken mehr Alkohol.« Immerhin: 67 Prozent der Befragten bewegen sich zum Ausgleich mehr. Sie kritisierte: »Während zu wenig Bewegung, schlechte Ernährung, Alkohol und Rauchen als kardiovaskuläre Risikofaktoren unangefochten sind, werden psychische Belastungen oft nicht in gleicher Weise berücksichtigt.«

»Dank der modernen Herzmedizin ist die Zahl der Todesfälle durch schwere akute Herzerkrankungen inzwischen rückläufig«, sagte Kahl. Aber muss es so weit kommen? Mittlerweile könne die wechselseitige Beziehung zwischen Herz und Seele gut erforscht werden, erklärte der Psychokardiologe. »Je früher dies geschieht, desto besser: Werden leichtere psychische Erkrankungen wie akute Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen erfolgreich behandelt, noch bevor sie in ein schwereres seelisches Leiden wie eine Depression münden, sind die Chancen deutlich besser, dass das Herz nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Psychokardiologie werde noch zu selten eingesetzt.

Aber was ist so stressig? Jeder zweite Befragte setzt sich laut Umfrage mit hohen Ansprüchen an sich selbst unter Druck, unter den 18- bis 34-Jährigen sogar rund zwei Drittel. Von Ausbildung oder Beruf fühlen sich 43 Prozent der Befragten belastet, bei den 18- bis 34-Jährigen sind es 65 Prozent. Für Stress sorgen aber auch weltweite Krisen wie der Klimawandel, außerdem die hohe Inflation oder der Krieg in der Ukraine (44 Prozent) – und für rund ein Drittel die ständige Erreichbarkeit via Smartphone. Kahl riet, wohlwollend miteinander umzugehen und ein Klima der Resilienz zu schaffen.

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