PTA-Forum online
Coronavirus

Superimpfstoff gesucht

Die Covid-19-Pandemie wird uns noch lange begleiten. Das Virus bleibt aber nicht das Gleiche, sondern verändert sich immer wieder. Daher arbeiten Forscher an der Entwicklung von universellen Impfstoffen – einfach ist das nicht. 
dpa/PTA-Forum
13.04.2022  15:30 Uhr

Die bisher verfügbaren Covid-19-Impfstoffe sind wirksam: Bei im Allgemeinen geringen Nebenwirkungen senken sie das Risiko schwerer Covid-19-Erkrankungen und das Sterberisiko deutlich. Trotzdem besteht der Wunsch nach einem optimierten Impfstoff, der etwa zuverlässig auch vor zukünftigen Varianten des Erregers schützt, oder noch besser, auch vor entfernteren Verwandten von SARS-CoV-2. Bisher ist das noch Wunschdenken, aber weltweit arbeiten Forscher an der Entwicklung von entsprechenden Impfstoffen, einige Kandidaten werden bereits in klinischen Studien geprüft.

Hintergrund ist, dass die Schutzwirkung bisheriger Präparate mit der ständigen Veränderung der Viren nachlassen kann, wie zuletzt das Beispiel Omikron zeigte. Die verfügbaren Impfungen senken zwar nach wie vor das Risiko von schwerer Erkrankung und Tod erheblich, vor Ansteckung mit dieser Variante aber schützen sie kaum noch. Ziel einer universellen Impfung ist es daher, eine Immunantwort aufzubauen, die auch bei gewissen Abweichungen der Virusstruktur wirksam bleibt.

Bei allen heutigen Covid-19-Impfstoffen steht das Spike-Protein des Virus im Fokus, also die »Zacken« auf der Oberfläche. Das gesamte Protein oder Teile davon werden bei der Impfung dem Immunsystem präsentiert, so dass dieses Antikörper und eine zelluläre Immunantwort dagegen entwickeln kann. Allerdings verändert sich gerade das Spike-Protein laufend. Künftige Impfstoffe sollten deshalb auf die Spike-Proteine verschiedener bekannter Virusvarianten zielen. »Die Hoffnung ist, dass man so eine möglichst breite Immunantwort auslöst und damit auch ein Schutz vor kommenden Varianten gegeben ist«, erläutert Dr. Peggy Riese vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.

Nukleocapsid verändert sich weniger

Impfstoffe der kommenden Generation könnten jedoch nicht nur das Spike-Protein, sondern andere, weniger variable Bereiche des Virus als Ziel haben. Noch in diesem Jahr möchte das US-Unternehmen ImmunityBio zum Beispiel einen Covid-19-Impfstoff der zweiten Generation auf den Markt bringen, der eine Immunreaktion gegen das Spike-Protein und das Nukleocapsid aufbaut. Das Nukleocapsid ist ein Protein, das an der Verpackung des Virus-Erbguts beteiligt ist und sich weniger stark verändern kann. Professor Dr. Peter Kremsner hält den zweiten Ansatz für die theoretisch bessere Variante. Ob die Entwicklung gelingt, ist allerdings bisher offen. »Der Wunsch nach einem universellen Impfstoff ist sicher berechtigt, einfach umzusetzen ist er aber nicht«, sagt der Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Universität Tübingen.

»Der Wunsch nach einem universellen Impfstoff ist sicher berechtigt, einfach umzusetzen ist er aber nicht.«
Professor Dr. Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Universität Tübingen

Im Idealfall schützen Impfstoffe, die die konservierten – also weniger wandelbaren – Bereiche des Virus ansprechen, nicht nur vor verschiedenen Varianten eines Coronavirus, sondern auch gleich vor verschiedenen Coronaviren wie zum Beispiel vor dem SARS-Coronavirus oder dem verwandten MERS-Coronavirus. Der Forschungsansatz sei grundsätzlich richtig, sagt Peggy Riese. »Man muss aber ganz klar sagen, bei der Entwicklung universeller Impfstoffe stecken wir noch in den Kinderschuhen.« Es fehlten noch immer viele grundlegende Informationen über das Virus, seine Verbreitung in der Natur oder seine Interaktionen mit den menschlichen Zellen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa