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Superimpfstoff gesucht

Die Covid-19-Pandemie wird uns noch lange begleiten. Das Virus bleibt aber nicht das Gleiche, sondern verändert sich immer wieder. Daher arbeiten Forscher an der Entwicklung von universellen Impfstoffen – einfach ist das nicht. 
dpa/PTA-Forum
13.04.2022  15:30 Uhr
Hoffnung für Immungeschwächte

Hoffnung für Immungeschwächte

Ein Problem ist auch, dass die weniger variablen Bereiche des Virus oft für das Immunsystem schlechter sichtbar und vor allem für die Antikörper schlechter erreichbar sind. Universelle Impfstoffe sollen deshalb eine zelluläre Immunität aufbauen, die von T-Zellen ausgelöst wird. Daran arbeitet ein Team um Professor Dr. Juliane Walz am Universitätsklinikum Tübingen. »Die T-Zell-vermittelte Immunität ist für die Entwicklung einer schützenden antiviralen Reaktion unverzichtbar, und frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass T-Zellen Covid-19 auch in Abwesenheit neutralisierender Antikörper bekämpfen können«, erläutert Claudia Tandler von der Universität Tübingen bei der Vorstellung von ersten Studienergebnissen. Profitieren könnten von so einem Impfstoff vor allem Menschen, bei denen die Bildung von Antikörpern gestört ist, etwa manche Krebspatienten oder Personen mit angeborenem Immundefekt.

»Wir haben im Blut von Covid-19-Genesenen geschaut, welche Proteinbestandteile des Virus von den T-Zellen erkannt wurden«, erläutert Walz. »Genau diese Peptide haben wir dann für unseren Impfstoff ausgesucht.« Das Präparat der Tübinger Forscher ist ein Peptid-basierter Impfstoff. Dieser enthält sechs verschiedene Proteinbestandteile (Peptide) von SARS-CoV-2 als Antigene, gegen die das Immunsystem nach der Impfung eine T-Zell-Antwort aufbaut. Darunter ist das Spike-Protein, gegen das auch die bisher verfügbaren Impfstoffe gerichtet sind. Die Kombination von mehreren Virus-Eiweißen in einem Impfstoff soll eine möglichst breite T-Zell-Immunantwort auslösen, so dass die Schutzwirkung auch bei Mutationen des Virus erhalten bleibt.

Phase-1-Studie erfolgreich

Eine klinische Studie der Phase 1, in der die grundlegende Verträglichkeit und Wirksamkeit an gesunden Menschen getestet wird, verlief erfolgreich. Erste Ergebnisse nach der Impfung von 14 Menschen mit Immunschwäche, darunter 12 Patienten mit Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs, haben Forscher jüngst auf der Jahrestagung der US-Krebsforschungsgesellschaft (American Association for Cancer Research – AACR) in New Orleans vorgestellt. 28 Tage nach der Impfung hatten demnach 13 Patienten eine robuste T-Zell-Antwort aufgebaut. Sie sei stärker gewesen als die T-Zell-Antwort bei immungeschwächten Menschen nach Impfung mit einem mRNA-Impfstoff gegen das Spike-Protein, berichteten die Forscher. Inwieweit die 14 Patienten der Studie mit der Impfung tatsächlich vor einer Infektion oder schweren Symptomen geschützt sind, wurde nicht untersucht. Derzeit werde eine klinische Studie mit mehr Patienten mit Immunschwäche vorbereitet.

Zum Einsatz kommen soll der Impfstoff – falls die weitere Entwicklung erfolgreich verläuft – nicht als eigenständiges Präparat für die Grundimmunisierung, sondern als zusätzlicher »T-Zell-Aktivator«. Er könnte dann nicht nur Krebspatienten oder Menschen mit angeborenem Immundefekt schützen, sondern alle Personengruppen, deren Abwehrkräfte geschwächt sind, wie zum Beispiel Ältere oder Menschen nach einer Transplantation. »Soweit wir wissen, ist CoVac-1 zurzeit der einzige Peptid-basierte Impfstoffkandidat, der speziell für Menschen mit Immunschwäche entwickelt und evaluiert wird«, sagt Walz. Man hoffe, die Hochrisiko-Patienten damit vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützen zu können.

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