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Schluckstörungen

Tabletten besser ganz als zerkleinert

Eine neue Studie zeigt: Das routinemäßige Zerkleinern fester Arzneimittel für Schlaganfall-Patienten mit Schluckstörungen gehört auf den Prüfstand. Denn das Schlucken ganzer Tabletten zusammen mit Apfelmus bietet meist sicherere Ergebnisse.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 12.11.2025  12:00 Uhr

Eine klinische Studie an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems stellt das routinemäßige Zerkleinern fester Arzneimittel für Schlaganfall-Patienten mit Schluckstörungen infrage. »Wir wollten wissen, was tatsächlich passiert, wenn Personen mit Schluckstörungen ganze oder zerkleinerte Tabletten schlucken«, sagt Erstautorin Michaela Trapl-Grundschober, Logopädin und Wissenschaftlerin in der Abteilung für Neurologie, in einer Pressemitteilung der Universität.

Die Forschenden führten eine systematische Untersuchung mittels flexibler endoskopischer Schluckdiagnostik an 60 Patienten mit frischem Schlaganfall durch. Sie waren im Schnitt 73,4 Jahre alt, und der Männeranteil lag bei 55 Prozent.

Die Patienten bekamen Placebo-Arzneien in verschiedenen Größen und Formen sowohl ganz als auch zerkleinert und immer mit einem Löffel Apfelmus, wie es der klinischen Routine entspreche. Die kleinste Tablette war rund mit einem Durchmesser von 8 Millimetern. Eine zweite oblonge Tablette hatte die Maße 17 mal 8,2 Millimeter. Zudem wurde eine Kapsel Größe 2 verabreicht. Primärer Endpunkt waren Vorfälle unsicheren Schluckens. Zudem wurden Arzneimittelreste im Rachenraum ermittelt.

»Alle im Ganzen geschluckten Tabletten gelangten ohne Anzeichen eines gefährlichen Verschluckens in den Magen«, heißt es in der Pressemitteilung. Nur in 20 von 174 Versuchen wurden feste Arzneiformen nicht geschluckt (zerkaut, ausgespuckt oder gestoppt). Zerdrückte Formen hingegen führten zu deutlich mehr Rückständen im Rachenraum.

»Selbst die kleinste getestete Tablette schnitt hinsichtlich Schlucksicherheit und Effizienz besser ab als ihre zermörserte Variante. Das Zerkleinern solcher Präparate erscheint damit unnötig. Die größte Tablette blieb dagegen häufiger im Bereich des Zungengrunds liegen, wurde von den Patientinnen und Patienten aber meist wahrgenommen und konnte mit einem weiteren Löffel Apfelmus gut geschluckt werden«, so die Forschenden.

Die Ergebnisse sprächen dafür, dass bei mittelschweren Schluckstörungen ganze Tabletten mit weichem Brei sicher verabreicht werden können – sofern die individuelle Schluckfähigkeit zuvor mithilfe eines geeigneten Diagnoseverfahrens geprüft wurde, lautet die Schlussfolgerung des Autorenteams. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal »Stroke« veröffentlicht.

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