Täglich duschen ist out – und nicht gut für die Haut |
Die Hautärztin Marion Moers-Carpi aus München begrüßt die Thesen im Großen und Ganzen: »Wir muten unseren Körpern sehr viel zu. Viele waschen sich zu viel, zu heiß und zu lang.« Zwanzig Minuten jeden Tag unter der warmen Dusche seien unnötig und überhaupt nicht gut. Menschen, die schon Hautprobleme wie zum Beispiel Neurodermitis haben, sollten auf jeden Fall vorsichtiger sein, betont sie.
Moers-Carpi sagt wie Hamblin, mit täglichem Schrubben entferne man jene Öle von der Haut, die die Drüsen produzieren, um die Haut zu schützen. Dadurch werde die Haut trockener, und man nehme womöglich Feuchtigkeitscremes, um eine künstliche Version der Fette zu schaffen. Den Zwischenschritt könne man sich eigentlich sparen. Sie selber dusche etwa zweimal die Woche und benutze wenig Seife, sagt die Dermatologin Moers-Carpi. Das lange Zeit verkündete Konzept des Säureschutzmantels sei bei Hautärzten inzwischen umstritten. Sie persönlich empfehle durchaus Kernseife, die eine Zeit lang verpönt gewesen sei. Zu guter Letzt gibt die Münchner Hautärztin zu bedenken: »Fragen Sie mal Ihre Großeltern, wie oft die sich gewaschen haben. Früher war meistens nur einmal Baden in der Woche angesagt. Und das waren auch nicht alles Stinkemenschen.«
Auch die Techniker Krankenkasse (TK) bestätigt: »Zwei bis dreimal duschen pro Woche reicht«. Trockene Haut und fettige Haare entstünden durch zu viel duschen beziehungsweise zu viel Shampoo. Doch 66 Prozent der Deutschen stünden mindestens einmal pro Tag unter der Dusche. Um den natürlichen Säureschutzmantel der Haut zu schützen, empfehlen Experten daher neben der reduzierten Anzahl der wöchentlichen Duschgänge: