Tastatur- und Mausbedienung zeigen Stresslevel |
Im Arbeitsalltag fühlten sich viele Menschen durch ständig neue E-Mails, Chatnachrichten oder Telefonate abgelenkt, sagte Adli. »Ablenkbarkeit löst Stress aus.« Dann sei es sinnvoll, sich gegen störende Reize abzuschirmen: etwa E-Mails nur alle zwei Stunden lesen, signalisieren, wenn man nicht gestört werden will, oder auch regelmäßig Pausen machen. Adli betont, dass nicht jeder Stress negativ ist. Ein öffentlicher Vortrag oder ein Wettbewerb könne eine Stressspitze erzeugen, die stimulierend sein kann und für gute Leistung oder sogar ein angenehmes Gefühl sorgen. Problematisch werde es, wenn Stressspitzen nicht wieder abklingen und Betroffenen sich nicht mehr davon erholen können.
Ob eine Stresserkennung nach dem ETH-Modell am Arbeitsplatz Sinn macht, etwa, um gesundheitlichen Schädigungen vorbeugen, ist eine heikle Frage. »Wir wollen den Erwerbstätigen helfen, Stress frühzeitig zu erkennen, und kein Überwachungstool für Firmen schaffen«, sagte Kerr. Adli kann sich den Einsatz eher für die eigene Einschätzung vorstellen. Aus arbeitsmedizinischer Warte wäre ein Einsatz nur unter absoluter Wahrung von Anonymität denkbar, so Adli.