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Covid-19-Impfung

Tipps für die Impfung bei Gerinnungshemmern

Die Einnahme eines Blutverdünners ist kein Hindernis für die Covid-19-Impfung. Deren Schutzwirkung vor Covid-19 überwiegt das Blutungsrisiko durch die Injektion, teilt die Deutsche Herzstiftung mit. Was ist dennoch zu beachten? Welche Tipps können PTA ihren Patienten zur Vorbereitung auf den Impftermin geben?
Elke Wolf
25.01.2021  12:12 Uhr

»Herzpatienten, die Gerinnungshemmer einnehmen, sollten sich unbedingt gegen Covid-19 impfen lassen. Die Schutzwirkung der Corona-Impfung gegen die lebensbedrohlichen Folgeschäden oder gar den Tod durch Covid-19 überwiegen die Risiken durch Blutungen bei Weitem«, mahnt der Kardiologe Professor Dr. Thomas Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung in einer Mitteilung.

Die mRNA-Impfstoffe der Covid-19-Impfung werden in die Muskulatur des Oberarms injiziert. Für Patienten, die Gerinnungshemmer einnehmen, sollten jedoch sehr feine Injektionskanülen verwendet werden. Im Anschluss an die Impfung sollten Patienten die Einstichstelle etwa fünf Minuten komprimieren. Die Deutsche Herzstiftung rät vorsichtshalber zu einer längeren Nachbeobachtungszeit von 15 bis 30 Minuten. »Darauf sollten Herzpatienten mit Gerinnungshemmern bei ihrem Impftermin im Impfzentrum ausdrücklich hinweisen«, betont Meinertz. »Solche einfachen, aber wichtigen Maßnahmen reduzieren das Blutungsrisiko auf ein verträgliches Maß.«

Meinertz warnt Herzpatienten mit Vorhofflimmern oder einer künstlichen Herzklappe, die dauerhaft einen Gerinnungshemmer zur Thromboseprophylaxe einnehmen müssen, davor, den Gerinnungshemmer für die Covid-19-Impfung eigenmächtig abzusetzen. Vor allem Patienten, die beispielsweise wegen einer künstlichen Herzklappe Phenprocoumon (Marcumar®/Falithrom®) oder Coumadin® einnehmen, sollten unbedingt Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten, inwieweit der INR-Wert zur Bestimmung der Stärke der Gerinnungshemmung und der Wirkung des Medikaments abgesenkt werden kann. »Am Tag der Injektion sollten diese Patienten darauf achten, dass der INR-Wert in der Größenordnung von etwa 2 liegt, das heißt etwas unter dem therapeutischen Bereich«, rät Meinertz. »Das minimiert das Risiko einer intramuskulären Blutung.« Im Anschluss kann die Wiedereinstellung auf den therapeutischen INR-Bereich erfolgen. Schon am Tag der Impfung könne die normale Dosis von Marcumar® wieder eingenommen werden.

Gering ist das Blutungsrisiko bei den neuen direkten oralen Gerinnungshemmern, kurz NOAKs, also Abixaban (Eliquis®), Dabigatran (Pradaxa), Edoxaban (Lixiana®) und Rivaroxaban (Xarelto®). »Die moderneren Blutverdünner sind kein Hindernis für eine Corona-Impfung«, so Meinertz. Auch hier sollte man jedoch die Empfehlung des RKI beachten und die Impfung mit einer möglichst dünnen Kanüle durchführen. Patienten mit NOAKs rät er, mit ihrem Kardiologen zu besprechen, ob eine Dosis ihres Gerinnungshemmers am Morgen des Impftages ausgelassen werden soll. Patienten können selber schon zusätzliche Blutungsrisiken reduzieren, wenn sie darauf achten, den Blutdruck gut einzustellen, auf größere Mengen Alkohol zu verzichten und eine unkritische Einnahme von Schmerz- und Rheumamitteln möglichst zu vermeiden.

 

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