Tipps fürs gesündere Schwimmen |
Generell gilt: Niemand sollte Angst haben, mit der falschen Technik schwimmen zu gehen. Sich nicht 100 Prozent optimal im Wasser zu bewegen ist immer noch besser als sich gar nicht zu bewegen. / Foto: Adobe Stock/Ekaterina
Viele könnten ihre Bewegungen im Wasser verbessern, sagt Sportwissenschaftler Andreas Hahn. »Bei allen drei für den Allgemeinnutzer relevanten Schwimmtechniken, also Rücken, Kraul und Brust, ist bei vielen Schwimmern Korrekturbedarf zu erkennen«, sagt der Forscher der Universität Halle.
Hahn beobachtet, dass beim Brustschwimmen viele ihren Kopf steif über dem Wasser halten. Die Folge: Auf Dauer können Nackenprobleme entstehen. »Viele Schwimmer wollen ihre Muskeln lockern und Rückenprobleme kompensieren, doch verstärken durch die Haltung ihre Probleme.«
Für die richtige Technik brauche es einen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. »Beim Beinstoß wird der Körper gestreckt, der Kopf leicht abgesenkt und vollständig ins Wasser ausgeatmet. Dann beginnt der Öffnungsarmzug, das heißt, Kopf und Rumpf leicht anheben und einatmen«, sagt Hahn.
Die Technik lässt sich ideal am Beckenrand üben: »Mit den Armen festhalten, den Körper ablassen, Kopf unter Wasser und vollständig ausatmen. Dann mit beiden Armen hochziehen, den Kopf über Wasser und einatmen«, erklärt der Sportwissenschaftler.
Ein weiteres Problem beim Brustschwimmen: Eine asymmetrische Beinbewegung, die sogenannte »Schere«. Schleicht sich dieses zeitlich versetzte Anziehen der Beine ein, können Fehlbelastungen von Hüfte und Kniegelenk die Folgen sein. Zur Korrektur empfiehlt Hahn Übungen mit dem Schwimmbrett. Unter die Arme geklemmt, können sich Schwimmerinnen und Schwimmer ganz auf ihre Beinbewegung konzentrieren.
Auch beim Kraulen sieht der Sportwissenschaftler Probleme mit den Beinen. »Häufig ist die Beinbewegung zu schwach ausgeprägt und viele versuchen viel aus den Armen zu machen.« Ideal seien zwei Armschläge zu sechs Beinschlägen, während viele Schwimmer auf zwei Beinschläge reduzieren würden.
Um die Beinbewegung bewusst auszuführen, empfiehlt der Forscher das Schwimmen mit Flossen. Auch ein Schwimmbrett unter den Armen kann dazu dienen, die Beinbewegung zu verbessern. Umgekehrt kann man sich ein Schwimmbrett auch zunutze machen, um sich auf die Armbewegungen zu konzentrieren. Und zwar, indem man es zwischen die Beine klemmt.
Beim Rückenschwimmen beobachtet Hahn nämlich: »Die Arme werden oft nicht weit genug ausgestreckt und man taucht mit gebeugten Ellbogen über dem Kopf ein.« Außerdem sollten Schwimmerinnen und Schwimmer darauf achten, den Kopf nicht zu weit nach hinten zu strecken. »Grundsätzlich ist das Rückenschwimmen gut für Anfänger geeignet, da der Kopf permanent über Wasser ist und ich keine Probleme mit der Atmung habe«, sagt Andreas Hahn.