PTA-Forum online
Stomapflege

Tipps im Umgang mit künstlichem Darmausgang

Mehr als 100.000 Menschen in Deutschland sind Stomaträger. Die meisten von ihnen haben einen künstlichen Darmausgang. Wird er optimal versorgt und richtig gepflegt, ist ein nahezu uneingeschränktes Leben möglich.
Carina Steyer
14.08.2020  12:30 Uhr

Irritationen schnell behandeln

Die Haut um den künstlichen Darmausgang ist äußerst sensibel. Kommt sie in Kontakt mit Ausscheidungen, zeigt sich das durch Hautirritationen oder wunde und offene Stellen. Je früher hier reagiert wird, umso schneller lässt sich der Hautzustand bessern und unangenehme Beschwerden oder Schmerzen beseitigen. Auslöser für Hautirritationen sind meist eine zu groß gewählte Ausschnittsöffnung an der Hautschutzplatte oder eine Unterwanderung des Hautschutzmaterials mit Ausscheidungen.

Neben der Größenanpassung und einem häufigeren Versorgungswechsel können Hydrokolloide in Form von Stomapaste oder Hautschutzringen helfen, dass Unebenheiten ausgeglichen und Lücken geschlossen werden. Auf offene oder nässende Stellen können Hydrokolloide in Pulverform (zum Beispiel Stomahesive® Adhäsivpulver, Stomocur® Hautschutzpuder) aufgetragen werden. Sie absorbieren die Wundfeuchtigkeit und sorgen für eine bessere Haftung der Hautschutzplatte. Zusätzlich kann eine dickere Hautschutzplatte oder ein Schaumverband (zum Beispiel Varihesive E oder Alione) helfen.

Wunde Bereiche werden mit einer Wundsalbe zum Beispiel Cavilon® Hautschutz behandelt. Fettende Wundsalben sind ungeeignet, da die Versorgung darauf nicht haftet und sich der Hautzustand verschlimmert. Auch ein zu häufiger Wechsel der Stomaversorgung oder mechanische Reize können die Haut röten und Juckreiz oder Brennen verursachen. Hier kann es helfen, zumindest bis zur Abheilung der Hautirritation, auf ein zweiteiliges System umzustellen.

Mechanische Reizungen oder Reinigungsmaßnahmen können die Schleimhaut des Stomas verletzen, was zu Blutungen führen kann. Diese sind in der Regel harmlos und können durch das Auflegen einer mit kaltem Wasser befeuchteten Kompresse gestillt werden. Kommt die Blutung so nicht zum Stillstand, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Allergie, Pilz oder Follikulitis

Typisches Anzeichen für eine Pilzinfektion sind rote Stellen mit weißen Begrenzungen, die jucken, brennen und auch nässen können. Um Pilzinfektionen vorzubeugen, sollten Stomaträger darauf achten, das richtige Maß bei der Hygiene einzuhalten und pH-neutrale Reinigungs- und Pflegeprodukte zu verwenden. Betroffen sind oft Patienten mit einem geschwächten Immunsystem durch eine Chemo- oder Strahlentherapie, einen Diabetes oder eine HIV-Erkrankung. Bei Anzeichen einer Pilzerkrankung sollten Stomaträger einen Hautarzt aufsuchen und eine Kultur anfertigen lassen.

Eine Follikulitis zeigt sich durch rote, meist eitrige, etwa stecknadelkopfgroße Pusteln, die jucken und schmerzen können. Sie entsteht, wenn Haare im Bereich der Hautschutzplatte beim Ablösen mit ausgerissen werden und Bakterien in die geschädigte Haut und den Haarfollikel eindringen. Solange die Follikulitis oberflächlich ist, kann sie mit antiseptischen oder antibiotischen Cremes behandelt werden. Um einer Follikulitis vorzubeugen, raten Stomatherapeuten, die Haare regelmäßig mit einem Einmalrasierer zu entfernen. Während des Rasierens wird das Stoma mit einer feuchten Vlieskompresse abgedeckt und vorsichtig sternförmig vom Stoma weg rasiert. Enthaarungscremes werden, aufgrund möglicher allergischer Reaktionen, nicht empfohlen.

Diese zeigen sich in der Regel durch Bläschen, Rötungen und Juckreiz, die auf den Anwendungsbereich der Versorgung beschränkt sind. Auslöser können alle Materialien sein, die für die Stomaversorgung und -pflege verwendet werden. Auch dann, wenn der Patient die Produkte schon lange verwendet und bisher gut vertragen hat. Wird eine Allergie vermutet, sollte auf Versorgungssysteme eines anderen Herstellers gewechselt werden. Tritt keine Besserung ein, muss die Verträglichkeit der verwendeten Reinigungsmittel und Pflegeartikel sowie der Beutelfolien überprüft werden. Gleichzeitig sollten Betroffene einen Allergietest bei einem Allergologen durchführen lassen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa