Tipps zum sicheren Grillen |
Katja Egermeier |
28.04.2023 10:00 Uhr |
Kinder sollten nicht in die Nähe eines Grills gelassen werden. Ein Sicherheitsabstand von mindestens 2 Metern kann Brandverletzungen vermeiden. / Foto: Getty Images/Elva Etienne
Viel zu häufig seien in Supermärkten, Baumärkten oder Tankstellen noch flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus direkt neben Grill, Grillgut und Kohle zu finden, warnt die Initiative, die fordert, dass solche Grillanzünder nicht mehr verkauft werden dürfen und am besten ganz aus dem Sortiment genommen werden. Bei deren Verwendung könnten meterhohe Stichflammen auflodern und die umstehenden Personen schwer verbrennen.
Auch der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) warnt vor flüssigen Brandbeschleunigern. »Immer wieder wird beim Grillen zu Spiritus gegriffen, weil es schnell gehen soll.« Im Falle einer Verpuffung könne es zu meterhohen Stichflammen kommen – mit schwersten Verbrennungen in der Folge. Das treffe nicht selten auch die Kleinsten, warnt die Initiative Paulinchen: »Oft verletzen sich Kinder, die in Grillnähe spielen oder auf Augenhöhe neben dem Grill stehen«, erklärt Susanne Falk, Vorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder.
Wegen ihres Gefahrenpotenzials sollten Brandbeschleuniger aus der Sicht von Paulinchen – die Initiative für brandverletzte Kinder nicht mehr verkauft werden. / Foto: Getty Images/undefined undefined
Professor Henrik Menke, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC) und Leiter des Schwerbrandverletztenzentrums Hessen, kennt die Folgen: »In den meisten Fällen werden die Kinder frontal von der Flammenwand erfasst und erleiden schwerste Verbrennungen an Kopf/Gesicht, am Oberkörper und an den Armen.« Dies sei mit sehr großen Schmerzen verbunden und erfordere eine Vielzahl von Hauttransplantationen und eine langwierige Behandlung – auch, um die Beweglichkeit vor allem im Wachstum zu erhalten. »Es bleiben lebenslang sichtbare Narben zurück.«
Für ein gefahrloses Grillen rät die Initiative daher zu folgenden Maßnahmen:
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach einem Unfall. Die Initiative fordert, dass flüssige Brandbeschleuniger nicht mehr als Grillanzünder verkauft werden dürfen und am besten ganz aus dem Sortiment genommen werden.