Auf die Uhr sollte man besser nicht gucken, wenn man nachts wach wird. / © Getty Images/Westend61
Dass wir nachts mehrmals wach werden, ist ganz normal. Etwa alle 90 Minuten passiert das, wie die Schlafmedizinerin Professorin Kneginja Richter sagt. Unser Schlaf besteht nämlich aus unterschiedlichen Phasen: Wechseln wir von einer in die nächste, kommt es zu kurzen Wachphasen.
»Der gute Schläfer aber merkt das nicht, der dreht sich einmal um und schläft wieder ein«, sagt Richter, die Chefärztin der CuraMed Tagesklinik Nürnberg und Professorin an der Technischen Hochschule Nürnberg ist. Doch was tun, wenn man dazu neigt, dann erst einmal wach zu liegen?
Einen Fehler sollte man unbedingt vermeiden, wenn man nachts aufwacht: einen Blick auf die Uhr werfen. »Dann ist man schnell hellwach«, sagt Richter. Und zack, setzt sich das Sorgenkarussell in Bewegung – inklusive Gedanken wie: »Mist, wenn ich jetzt nicht sofort wieder einschlafe, packe ich morgen den stressigen Tag nicht.« Die Folge: Wir machen uns so viel Druck, dass wir erst recht nicht wieder einschlafen.
Schlaf-Expertinnen wie Kneginja Richter raten daher: Wer im Bett liegt und einfach nicht wieder in den Schlaf findet, sollte aufstehen. »Sich stundenlang wach im Bett zu wälzen, obwohl man nicht schlafen kann, ist nämlich kontraproduktiv.«
Doch was tun, wenn man nachts auf den Beinen ist? Eine gute Ablenkung sind monotone Tätigkeiten: leise Musik oder ein entspanntes Hörbuch hören, die Wäsche zusammenlegen, ein paar Reihen stricken, ein Rätsel lösen. Erst, wenn die Augen wieder von allein zuklappen, legt man sich wieder ins Bett – und gleitet dann im besten Fall in den Schlaf.
Es gibt zudem Techniken, mit denen man dafür sorgen kann, dass belastende Gedanken einem bestenfalls gar nicht erst die Nachtruhe verhageln. Kneginja Richter rät: »Man kann jeden Abend zwei Stunden vor dem Schlafengehen die eigenen Sorgen und negativen Gedanken aufschreiben. Das Heft packt man dann in eine Schublade außerhalb des Schlafzimmers.«