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Hildegard von Bingen

Traditionelle westliche Medizin

Die im Hochmittelalter entstandene ganzheitliche Heilkunde nach Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) schuf die Grundlagen für viele alternative Heilverfahren. Sie betrachtet nicht nur die körperlichen Beschwerden, sondern auch deren seelische und geistige Aspekte und ist darin den traditionellen asiatischen Heilweisen ebenbürtig. 
AutorKontaktEdith Schettler
Datum 14.04.2022  09:00 Uhr

Dachsfell und Edelstein

Den Heilpflanzen widmete Hildegard den größten Teil ihrer Ausführungen. Daneben beschäftigte sie sich aber auch mit der Heilwirkung der Mineralien, Edelsteine, Fische, Vögel und Säugetiere. So empfahl sie die Anwendung von Dachsfellen gegen Durchblutungsstörungen. Kalbsfußknochenbrühe hat nach Hildegards Überzeugung einen positiven Effekt auf Osteoporose und die Heilung nach Knochenfrakturen. In der Knorpelsubstanz enthaltenes Glucosamin und Hyaluronsäure könnten Hinweis auf die Wirksamkeit sein.

An den Edelsteinen schätzte Hildegard deren Einfluss nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern auch auf den seelischen und den geistig-energetischen Bereich. Zur innerlichen Anwendung diente ein mit Edelsteinen versetztes Quellwasser, äußerlich wurden die Steine auf die Haut gelegt. So pries sie die stark klärende Kraft des Diamanten und empfahl ihn zur Behandlung von Gicht, Schlagfluss und Gelbsucht. Jaspis soll entgiftend auf Insektenstiche wirken, Zirkon auf Herz und Lunge, Bergkristall gegen Bauchschmerzen und Beschwerden der Schilddrüse, Achat gegen Augenleiden. Für die Steinheilkunde gibt es keinen wissenschaftlichen Hintergrund, eine Wirkung von Schwingungen der Kristallgitter auf den Menschen ist nicht belegt.

Invasive Methoden

Erst wenn die Therapieversuche mit Naturheilmitteln nicht zum Erfolg führten, war nach Hildegards Ansicht der Einsatz invasiver Ausleitungsverfahren wie Aderlass, Schröpfen und Brennen indiziert. Die im Mittelalter beliebte und schon fast universelle Behandlungsmethode des Aderlasses kommt heute nur noch selten zum Einsatz. Erhalten hat sich hingegen die Praxis des Schröpfens, die viele Heilpraktiker anbieten. Die Behandlung mit Schröpfglocken kann als »kleiner Aderlass« nach Anritzen der Haut erfolgen oder aber unblutig zur lokalen Steigerung der Durchblutung und zur Anregung des Lymphflusses. Indikationsgebiete sind rheumatische Beschwerden und Schmerzen des Bewegungsapparates. Aus schulmedizinischer Sicht ist die Heilwirkung des Schröpfens nicht bewiesen. Die Methode des Brennens erscheint aus heutiger Sicht am wenigsten zeitgemäß. Mit einem Brenneisen, Zunderschwamm und Leinentüchern wurde die Haut erhitzt. Hildegard empfahl ausdrücklich, vorsichtig vorzugehen, um eiternde Brandwunden zu vermeiden. Die Behandlung sollte lokal die Durchblutung steigern. Die Methode ist obsolet.

Wenn heute auch manche Therapien befremdlich erscheinen, so sind doch viele Aspekte der Medizin der Hildegard von Bingen heute noch hochaktuell, etwa die ganzheitliche Herangehensweise an die Therapie, die Betonung der Prävention durch einen maßvollen Lebensstil und die Stärkung der Eigenverantwortung des Patienten.

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