»Tsunami an Krebserkrankungen« |
Etwa vier Millionen Menschen leben hierzulande mit Krebs oder haben diesen überstanden. / Foto: Getty Images/
KARRASTOCK
Seinen Angaben zufolge wird auch in Deutschland die Zahl der Neuerkrankungen zunehmen – von derzeit 500.000 pro Jahr auf 600.000 im Jahr 2030. Schätzungen zufolge leben hierzulande derzeit mindestens vier Millionen Menschen mit Krebs oder haben eine solche Erkrankung überstanden. Baumann führt den erwarteten Anstieg nicht nur auf die demografische Entwicklung zurück, sondern auch auf den Lebensstil.
Als Beispiel nannte er das Rauchen und Übergewicht. Derzeit sei Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. »Wir brauchen sehr viel mehr Forschung, wir brauchen neue Erkenntnisse zu Krebserkrankungen«, sagte Baumann. Man habe viel gelernt, könne vieles aber auch noch nicht verstehen. Innovationen sollen in drei Strategien münden. Punkt eins sei dabei die Prävention. Bis zu 40 Prozent aller Krebserkrankungen könnten Baumann zufolge vermieden werden, wenn die Menschen all das unterlassen würden, was zu einer solchen Erkrankung führe. Ferner gehe es um Früherkennung, bis zu 70 Prozent aller Todesfälle könnten so vermieden werden.
Schließlich gehe es um eine verbesserte Behandlung, sagte Baumann. Das geschehe heute sehr personalisiert. Krebs sei eine sehr unterschiedliche Erkrankung, deshalb brauche man für einzelne Patienten eine zielgerichtete Therapie. Es gelte, die rasant zunehmenden technologischen und datenwissenschaftlichen Methoden für die Forschung und Behandlung zu nutzen. Der Zuwachs an Informationen auch zu seltenen Tumorerkrankungen müsse dort verfügbar sein, wo sie gebraucht würden.