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Magen-Darm und Schnupfen
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Typische Symptome einer »Sommergrippe«

Erkältungen haben eigentlich im Herbst und Winter Hochsaison, doch manche Viren sind auch im Sommer aktiv und können für Halsschmerzen, Schnupfen und einen dröhnenden Kopf sorgen. Bei einer Erkältung im Sommer können häufig auch Magen-Darm-Beschwerden dazukommen.
AutorKontaktAponet.de/PTA-Forum
Datum 10.07.2025  16:00 Uhr

»Erkältungsviren zirkulieren das ganze Jahr über, also kann man sich in jeder Jahreszeit anstecken«, erklärt Hausarzt Dr. Matthew Badgett von der Cleveland Clinic in Ohio. Im Winter werden Erkältungen vor allem durch Rhinoviren verursacht, im Sommer sind es Badgett zufolge meist sogenannte Enteroviren.

Diese verursachen oft nicht nur Halsschmerzen und Schnupfen, sondern auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen. Bis zu 15 Millionen Menschen in den USA erkranken jedes Jahr an Enteroviren – besonders häufig zwischen Juni und Oktober.

In Deutschland spricht man gerne von »Sommergrippe«, was jedoch irreführend ist, denn echte Grippeviren zirkulieren hierzulande erst im Herbst, meist ab Oktober, und erreichen ihren Höhepunkt zwischen Januar und März. Die klassische Grippesaison endet üblicherweise im April. Es handelt sich also vielmehr um eine Sommererkältung, die meist mit den folgenden typischen Symptomen einhergeht:

  • Husten
  • Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen
  • Schnupfen
  • Halsschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen

Gegen eine Sommererkältung helfen im Übrigen die gleichen Hausmittel wie im Winter:

  • Viel trinken (Wasser, Tee, Elektrolytlösungen)
  • Gurgeln mit Salzwasser
  • Honig gegen Husten und Halsschmerzen
  • Ruhe und ausreichend Schlaf
  • Inhalieren oder eine Nasendusche bei Schnupfen und verstopfter Nase
  • Leichte Kost bei Magenbeschwerden

In der Apotheke vor Ort gibt es zudem viele rezeptfreie Medikamente, die Erkältungsbeschwerden wie Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase oder Halsschmerzen lindern.

Erkältung oder doch nur Allergie?

Hinter Schnupfen und Halskratzen kann im Sommer auch Heuschnupfen stecken. Die Symptome sind ähnlich, bei genauerem Betrachten lassen sie sich jedoch meist gut unterscheiden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Achtung FSME!

Bei grippeähnlichen Symptomen sollte auch immer an eine durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gedacht werden. Diese kann leicht als Sommererkältung missdeutet werden, da ebenfalls Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Sie klingen zwar nach einigen Tagen ab, es folgt jedoch bei einem Drittel der Infizierten eine zweite Krankheitsphase in der unter erneutem Fieberanstieg die Hirnhaut und eventuell auch Gehirn und Rückenmark befallen werden. Schwere Erkrankungen können tödlich enden beziehungsweise haben häufig bleibende Behinderungen wie Lähmungen und Krampfanfälle zur Folge.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, jeden einzelnen Infizierten möglichst früh zu erkennen. Bevor PTA Präparate zur Selbstmedikation einer vermeintlichen Sommergrippe abgeben, sollten sie deshalb ­erfragen, ob eventuell auch ein Zeckenbiss hinter dem Beschwerdebild ­stecken könnte.

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