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Unter Kollegen

Um Hilfe bitten und annehmen

Als Apothekenmitarbeiter ist es selbstverständlich, anderen Menschen zu helfen. Aber selbst um Hilfe zu bitten und diese auch anzunehmen, fällt vielen schwer. Wie lässt sich diese Hürde überwinden?
Britta Odenthal
26.01.2022  09:00 Uhr

»Ich darf nicht zur Last fallen«: Viele Menschen haben die tiefe Überzeugung, dass sie ihre Mitmenschen keinesfalls belasten dürfen. Sie verkneifen sich daher jede kleine Bitte und erst recht größere. Wichtig ist, dass man solche inneren Glaubenssätze bewusst macht und überprüft, ob sie heute wirklich noch gelten. Denn etwas, das zu einem Zeitpunkt im Leben einmal Bestand hatte, prägt sich in uns als Gedanke mit Schlussfolgerung und Verhaltensmuster ein. Die gute Nachricht: Man kann diese Gedanken entkräften und eine neue Überzeugung gewinnen. Das kann jedoch – je nachdem, wie tief verwurzelt sie sind – länger dauern.

Wer lernen möchte, andere Menschen um Hilfe zu bitten und diese ohne schlechtes Gewissen annehmen zu können, sollte am besten mit kleinen Dingen anfangen. Sei es etwa, dass sich jemand gerade einen Kaffee einschenkt und Sie auch einen trinken möchten. »Kannst du mir bitte auch einen Kaffee eingießen?« Mit dieser einfachen Frage bitten Sie jemanden um einen kleinen Gefallen und pflegen zugleich die soziale Beziehung. Dranbleiben lohnt sich: Je mehr Sie üben, desto stärker werden Sie spüren, dass um Hilfe zu fragen in Ordnung ist. Denn: Menschen sind soziale Wesen, es macht den meisten Freude, anderen zu helfen.

Mal ehrlich, wer wünscht sich nicht etwas Entlastung oder eine helfende Hand? Im Austausch von kleinen Hilfestellungen unter Kollegen fühlen wir uns nicht alleine mit all unseren Aufgaben. Das Gemeinschaftsgefühl kann Menschen stärken. Wir rauben dem anderen keine Energie oder Ressourcen, wenn er uns eine kleine Gefälligkeit erweist, denn er bekommt dafür das Gefühl, dass er helfen konnte. Natürlich sollte dies immer ein gegenseitiges Geben und Nehmen und insgesamt ausgeglichen sein.

Eine größere Bitte ist es aber beispielsweise, die Kollegin zu fragen, ob Sie einen Samstagsdienst für Sie übernimmt, da Sie eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier bekommen haben. Ist es in Ordnung, für eine solche Freizeitaktivität – keine dringende Sache wie etwa die Erkrankung eines Familienangehörigen – nach einem Tausch zu fragen? »Nein, das wäre ja dreist«, sagt vermutlich zunächst eine innere Stimme.

Doch wenn Ihnen das Anliegen wichtig ist, sollten Sie es dennoch angehen und nach einem Tausch fragen. Wichtig: Formulieren Sie Ihre Bitte so, wie Sie diese empfinden, und bieten Sie der Kollegin sofort eine Wiedergutmachung an. »Maria, ich habe ein etwas größeres Anliegen, ich möchte den Samstagsdienst in drei Wochen mit dir tauschen, da ich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen wurde, auf die ich große Lust habe. Ich weiß, dass du dann zwei Samstage hintereinander Dienst hättest. Deshalb habe ich mir überlegt, wie ich das wiedergutmachen kann. Ich weiß, dass du für das Schulfest deiner Tochter ein Backblech voll mit Muffins machen sollst, aber backen nicht dein Ding ist. Ich würde alles übernehmen und es sogar zur Schule fahren. Was sagst du dazu?«

Sie haben in dem Beispiel deutlich ausgedrückt, wie groß der Gefallen ist, um den Sie bitten. Sie zeigen Ihre Wertschätzung dafür, indem Sie eine Wiedergutmachung anbieten. Denn Sie bitten also nicht nur um etwas, sondern entlasten auch die andere Person. Wenn Sie die Wertschätzung und die Größe des Gefallens in Worte fassen, ist der andere viel eher bereit, Ihnen zu helfen.

Nein sagen üben

Auch einmal »Nein« sagen zu können, ohne sich schuldig zu fühlen, ist wichtig für den sozialen Umgang. Stellen Sie sich vor, Sie könnten sicher sein, dass jeder, wenn er nicht aus freiem Herzen Ja sagen kann, mit einem Nein antwortet. Was würde das bedeuten? Unter anderem, dass man lernt, mit einem Nein umzugehen, und dass man selbst auch ermutigt wird, Nein zu sagen, wenn einem etwas wirklich zu viel ist. »Nein, Sophie, du weißt, ich helfe dir gerne, aber an dem Samstag brauche ich den freien Tag selbst.« Das sollte man akzeptieren und es dem anderen nicht nachtragen. Es heißt auch nicht, dass man beim nächsten Mal gar nicht mehr fragen muss, weil man ein Nein gehört hat. Vielmehr kann man sich sicher sein, dass die Kollegin in der Lage ist, sich abzugrenzen. Das bedeutet auch, dass die kollegiale Beziehung frei ist von Störungen.

Die Kollegin könnte auch antworten: »Ich habe mich auf den freien Samstag gefreut und wollte selbst etwas unternehmen, aber ich spüre, wie wichtig dir das ist. Das Angebot mit den Muffins finde ich toll und nehme es gerne an. Ich weiß, dass ich im Herbst sehr wahrscheinlich auch mehrere freie Samstage hintereinander brauche, bist du dann offen für einen Tausch?« Hier wurde nachverhandelt. Auch das ist in Ordnung.

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