Umgang mit depressiven Menschen |
Katja Egermeier |
10.03.2021 14:00 Uhr |
Drängt sich jedoch der Verdacht auf, dass eine Person – sei es im privaten Umfeld, in einer Arztpraxis oder der Apotheke – tatsächlich an einer Depression leiden könnte, sollte diese Sorge auch ausgesprochen werden. Häufig hilft hier im ersten Schritt schon das Signal, dass sich der Betroffene an einen wenden kann. Wichtig ist jedoch immer, einfühlsam vorzugehen und einige Regeln zu beachten:
Die »richtigen« Worte für einen depressiv erkrankten Menschen zu finden, ist nicht immer leicht. Zur Zurückhaltung rät die Stiftung Deutsche Depressionshilfe vor allem mit gut gemeinten Ratschlägen. Es sei sinnlos, einem depressiv erkrankten Menschen zu raten, »sich zusammenzureißen« oder einfach mal »den Hintern hochzubekommen«. Ein an einer Depression Erkrankter sei nicht in der Lage, solche Forderungen zu erfüllen, sie verstärkten eher noch die Schuldgefühle. Das gelte auch für Aufmunterungsversuche oder den Rat zu einem Erholungsurlaub. Vor allem eine fremde Umgebung verstöre Betroffene zusätzlich, warnt die Deutsche Depressionshilfe.
Wer helfen will, sollte zudem wissen, dass Betroffene die ihm auf diese Weise dargebotene Hilfe nicht immer annehmen (können), erklärt die Bundesärztekammer in einer Patienteninformation zum Thema Depressionen. Wichtig sei es dann, die Ablehnung nicht auf sich selbst zu beziehen oder gar gekränkt zu reagieren. Dass der andere gerade nicht so leicht in der Lage ist, Vorschläge anzunehmen, sei der Krankheit geschuldet. Besser ist in so einem Fall, die Ablehnung der angebotenen Hilfe zu akzeptieren.
Welche Worte sich Betroffene während einer depressiven Phase wünschen, hat die Stiftung Deutsche Depressionshilfe auf ihren Social-Media-Kanälen erfragt und in einer Art Mutmach-Bingo zusammengefasst. / Foto: Grafik: Stiftung Deutsche Depressionshilfe