PTA-Forum online
Nachhaltig einseifen

Umwelt und Mensch schonen

Bei Kosmetika und Körperpflege den Aspekt der Nachhaltigkeit zu wahren, ist kein Kinderspiel. Es gibt aber Indikatoren, die weiterhelfen. Darüber sprach PTA-Forum mit Marcus Gast, Experte des Umweltbundesamts.
Isabel Weinert
04.04.2023  12:00 Uhr

Selbst entscheiden

»Der Verbraucher muss sich selbst die Frage beantworten, was ihm wichtig ist«, erklärt Gast. Sollen Produkte keine petrochemischen Inhaltsstoffe enthalten, so sei ein Bio-Siegel eine gute Wahl. Wolle man vor allem ein Produkt im Sinne der Nachhaltigkeit, falle die Entscheidung am besten auf eines mit Umweltsiegel. Manchmal fallen die Interessen von Bioherstellern und Produzenten von Umweltsiegel-Produkten aber auch zusammen. Das trifft zum Beispiel auf den Einsatz von Mikroplastik zu. Diese dürfen weder in Produkten mit Umweltsiegel noch in solchen mit Bio-Siegel enthalten sein. Und voraussichtlich ab dem kommenden Jahr kommt das Aus für Mikroplastik gesetzlich und EU-weit verankert in allen Kosmetika und Körperpflegeprodukten, weiß Gast. In Teilen gilt das Verbot nicht sofort, sondern es gibt Übergangszeiten, aber es kommt, das steht fest. Schon jetzt haben die meisten Hersteller die winzigen Plastikteilchen größtenteils aus ihren Produkten verbannt. Dem sonst in der Umwelt entstehenden Mikroplastik entkommt der Mensch allerdings nicht. Es entsteht zum Beispiel bei jedem Schritt mit Gummisohlen-Schuhen und bei jeder Drehung eines Autoreifens. Doch immerhin beim Einsatz direkt am Körper ist ein Ende absehbar.

Festkörper im Vorteil

Um sich nachhaltig zu verhalten, kann jeder Einzelne außer der Suche nach den richtigen Siegeln eine weitere, sehr einfache Maßnahme ergreifen: feste Seifen und Shampoos anstelle flüssiger verwenden. Der Umwelt dient das gleich in mehrfacher Hinsicht: »Eine feste Seife belastet das Abwasser viel weniger«, so Gast. Konservierungsmittel werden in diesen Produkten nicht gebraucht. Die festen Stücke enthalten zudem meist weniger Parfum und auf jeden Fall keine Konservierungsstoffe. »Bei einer Flüssigseife hat man 30 Prozent Seifenanteil in der Gesamtmasse, das Ganze in einer Plastikflasche, oft noch mit Pumpe oben«, erklärt Gast. »Das heißt, man hat wenig wirksame Masse auf ein großes Volumen verteilt, was den Verpackungsaufwand erhöht. Das kostet auch mehr Energie beim Transport. Es passen schlicht weniger Flüssigseifenpackungen in einen Lkw als feste Seifenstücke. Das bedeutet, es braucht viel mehr Lkw zum Transport von Flüssigseifen als von festen Seifenstücken«, so der Experte.

Zudem braucht man eine größere Menge Flüssigseife, um die Hände so sauber zu bekommen wie mit einer geringeren Menge fester Seife, denn Letztere enthält das Konzentrat. Alles Gründe, warum Verbraucher mit dem Kauf fester Körperreinigungsprodukte schon eine Menge für die Umwelt leisten können. Die Hersteller ziehen nicht alle mit am selben Strang. Es gibt aber mittlerweile einige, die mehr und mehr auf feste Produkte umstellen. Wenn sich 80 Millionen Menschen waschen, dann macht es eben einen großen Unterschied, ob sie dafür ein Kilo nach Hause tragen oder drei bis vier bei den flüssigen Varianten.

Dabei erübrigt sich auch die Frage nach der Verpackung. »Würde alles Plastik ordnungsgemäß recycelt, wäre die Plastikverpackung weniger kritisch zu betrachten«, informiert Gast. Das sei aber nicht der Fall. Ein Großteil des Plastiks wird noch immer verbrannt. Deshalb spreche derzeit mehr für die Pappverpackung – und die umhüllt die festen Seifen und Shampoos, ohne dass diese noch einmal in Plastik verpackt sind. 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa