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Schokolade

Und sie macht doch glücklich!

Schokolade ist ein komplexes Produkt, dass uns in Europa seit dem 16. Jahrhundert begleitet. Sie wurde bereits früh zu medizinischen Zwecken eingesetzt, auch bei depressiven Verstimmungen. Der Jubiläums-Newsletter der »EviNews« beleuchtet den medizinischen Nutzen für die stimmungsaufhellende Wirkung nun genauer.
PZ
20.02.2025  12:00 Uhr

Normalerweise geht es bei den »EviNews« um OTC-Medikamente oder Nahrungsergänzungsmitteln. Anlässlich der 100. Ausgabe hat das Autorenteam klinischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit der Universität Leipizig nun leicht augenzwinkernd die Evidenz von Schokolade bei Depressionen bewertet und auch die Kulturgeschichte des Kakaos zusammengefasst.

Kakao wird seit 3000 Jahren vor allem in Mittel- und Südamerika genutzt. Theobroma cacao heißt die Pflanze aus den tropischen Regionen Amerikas. Anfangs wurde es als bitteres Getränk konsumiert. Als es im 16. Jahrhundert bei in Europa Einzug hielt, wurde es mit Zucker und Vanille aufgepeppt, um den bitteren Geschmack zu überdecken.

Verantwortlich für die Bitterkeit sind Polyphenole-Gerbstoffe, vor allem Catechine, oligomere Procyanidine und Flavonoide. Darum wird in der Herstellung der Polyphenol-Gehalt um bis zu 90 Prozent reduziert. Dabei geht einiges der antioxidativen Eigenschaften verloren. Zu nennen sind außerdem Methylxanthine wie Theobromin, welches mild anregend wirkt, und auch ein wenig Koffein. Nicht vergessen sollte man das Anandamid, welches an die Endocannabinoid- und Vanilloid-Rezeptoren bindet. Die biogenen Amine Serotonin, Tryptophan, Phenylethylamin, Tyrosin, Tryptamin und Tyramin sind weniger relevant, da sie vermutlich durch Monoaminoxidasen zersetzt werden, bevor es zu einer Wirkung kommt.

Die Schokoladen-Wirkung in der klinischen Anwendung

Bei diesen Inhaltsstoffen ist es kein Wunder, dass die Schokolade bei uns bereits früh Eingang in die Medizin fand. So sollte sie stimmungsaufhellend und aphrodisierend, bei Leberleiden und Verdauungsbeschwerden wirken. Der Evi-Newsletter greift vor allem ein Review auf, der sich der affektiven Wirkung von Schokolade ausführlich widmet. Beachtet wurden Symptome von Depressionen, Angststörungen sowie positive und negative Affekte.

Untersucht wurden verschiedene Anwendungsdauern: akute (einmalig), kurzzeitig (maximal eine Woche), und längerfristig (länger als eine Woche). Eine Wirkung war in bei allen vier untersuchten primären Outcomes zu verzeichnen. Die Effektstärke wurde mit »mittel«, die Heterogenität mit »niedrig« bewertet. Bei Depression und Angst erreichte bereits eine kurze Therapiedauer der Kakao-Therapie eine Verbesserung. Beim Punkt positiver Affekt wurde dagegen erst bei der längerfristigen Gabe ein Effekt fest gemacht.

Die Methodik der Studie wurde als gut eingestuft, jedoch gab es auch Kritikpunkte. So könnten zum Beispiel die kurzfristigen Effekte durch den Geschmack von Schokolade eingetreten sein und nicht durch die Inhaltsstoffe. Wie so oft heißt es: Zur endgültigen Beurteilung seien größere Studien mit besserer Methodik notwendig. Besonders bei langfristiger Gabe wäre eine genormte Zusammensetzung der Schokolade hilfreich, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis zu bestimmen.

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