PTA-Forum online
Corona-Hilfsprogramme

Unterstützung kam bei Frauen kaum an

Während der Coronapandemie hat die frühere Regierung aus Union und SPD versucht, Beschäftigte mit Hilfsprogrammen zu unterstützen. Eine Untersuchung zeigt nun: Männer haben mehr von den Hilfen profitiert als Frauen.
Michael van den Heuvel
22.12.2021  11:40 Uhr

Für die letzte Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel war klar, dass sie mit finanziellen Maßnahmen die Folgen der Coronapandemie abmildern muss. Die große Koalition von Union und SPD hatte dazu drei große Hilfspakete mit insgesamt 108 Einzelmaßnahmen aufgelegt. Forscherinnen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung haben jetzt untersucht, welche Gendereffekte im Zuge der Förderung aufgetreten sind.

Als wichtige Einzelmaßnahmen nennen die Autorinnen eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes, den Kinderbonus, den Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende und viele mehr. Ihre Analyse hat ergeben, dass 86 aller 108 Einzelmaßnahmen einen Nutzen für bestimmte Personengruppen gezeigt haben. Sie erwähnen beispielhaft Maßnahmen zur Absicherung von Arbeitsplätzen in bestimmten, besonders stark betroffenen Branchen, finanzielle Unterstützungen bei der Schließung von Betreuungseinrichtungen oder Kredite.

Im nächsten Schritt bewerteten die Wissenschaftlerinnen jede Einzelmaßnahme. Demnach sind hier einige Gendereffekte zu beobachten. Beispielsweise haben Männer öfter Kurzarbeitergeld erhalten als Frauen. Und Lohnersatzleistungen zeigten bei verheirateten Frauen in der besonders ungünstigen Steuerklasse V nur eine schwache Wirkung. Hinzu kam, dass Frauen deutlich öfter als Männer in Minijobs arbeiten und damit keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld hatten.

Mehr Geld für Männer

Die Ergebnisse zeigen, dass beide Geschlechter von 35 aller 86 im Detail untersuchten Maßnahmen ähnlich stark profitieren. Von 33 Programmen hatten eher Männer und von 18 eher Frauen einen Nutzen. Bei detaillierten Auswertungen zeigte sich weiter, dass sich der finanzielle Rahmen stark unterschied. Etwa zwei Drittel des Topfes mit 600 Milliarden Euro flossen in männerspezifische Programme, während nur 7 Prozent des Volumens für Maßnahmen verwendet worden sind, von denen eher Frauen profitierten.

Die Autorinnen der Untersuchung betonen zwar, es sei wichtig gewesen, dass die Regierung rasch auf die Pandemie reagiert habe. Trotzdem hätte man, gerade bei Multi-Milliarden-Paketen, auf die Folgen achten sollen.

Jetzt hat die neue Bundesregierung erst einmal Hausaufgaben zu machen. Sie muss im Detail herausfinden, welche negativen Folgen die Corona-Maßnahmenpakete haben – und wie es gelingt, hier gegenzusteuern.

Neue Impulse

Den WSI-Forscherinnen ist aber auch klar, dass nicht jedes Defizit mit der Pandemie und mit Förderprogrammen in Zusammenhang steht. Minijobs schaffen häufig falsche Anreize – meist für Frauen, seltener für Männer. Ähnlich ist das Ehegattensplitting zu bewerten. Darauf weist auch Adexa immer wieder hin. Und nicht zuletzt wird es Zeit für Investitionen in die öffentliche Kinderbetreuung sowie in das Sozial- und Gesundheitswesen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa