Vegane Ernährung ist nicht immer gesünder |
Zu stark verarbeiteten Lebensmitteln, die der Gesundheit auf Dauer schaden können, zählen auch Fleischersatzprodukte. / Foto: Getty Images/Aamulya
Vegane Fleisch- und Milchalternativen erreichen in Europa mittlerweile einen jährlichen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro und erfreuen sich großer Beliebtheit: Eine Umfrage unter mehr als 500 seit mindestens drei Monaten vegan lebenden Personen ergab, dass mehr als die Hälfte viel Convenience-Produkte wie verarbeitete Fisch- und Fleischalternativen, pikante Snacks, Soßen, Kuchen, Fruchtsäfte, Süßigkeiten, Fertiggerichte und Weißmehlprodukte aß. Aus Mischkost-Ernährungsstudien weiß man, dass Menschen, die vorwiegend solche Fertigprodukte essen, häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht und Adipositas haben und im Vergleich früher sterben. Die Studienautorinnen Maria Wakolbinger und Sandra Haider zogen einen Vergleich zu »Pudding-Vegetariern« – Menschen, die trotz Verzicht auf Fleisch eine ungesunde Ernährungsweise haben.
Was die Bewegung betraf, so bestätigte sich das Klischee des gesundheitsbewussten Veganers: Vegan lebende Menschen bewegten sich allgemein mehr als die durchschnittliche Bevölkerung. Doch auch hier schnitten die Convenience-Fans deutlich schlechter ab. Das Fazit der Studie, die im Fachjournal »Nutrients« erschienen ist, lautet deshalb: Der Nutzen von pflanzlich basierter Kost ist für die Gesundheit unbestritten. Doch auch bei solch einer Ernährungsweise muss der Grad der Verarbeitung der verzehrten Lebensmittel berücksichtigt werden.