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Krampfadern behandeln

Venen strippen oder veröden?

Bis zu 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben behandlungsbedürftige Krampfadern. Werden sie nicht therapiert, können sich ernsthafte Folgeerkrankungen entwickeln. Manchmal reichen Kompressionsstrümpfe und Phytopharmaka zur Besserung nicht aus, dann sind operative Eingriffe vonnöten.
AutorKontaktVerena Schmidt
Datum 21.08.2023  08:30 Uhr

Krampfadern entstehen, wenn die Klappen des oberflächlichen Venensystems nicht mehr richtig schließen. Das Blut in den betroffenen Venen wird nicht mehr in vollem Umfang zurück nach oben zum Herz gepumpt, sondern versackt beim Stehen und Sitzen in den Beinen. Die blauen, oft knotig verdickten Adern sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Unbehandelt können sich daraus chronische Hautveränderungen entwickeln, zum Beispiel Verfärbungen an Unterschenkeln und Füßen. Im Verlauf können daraus Venenentzündungen, Thrombosen oder ein offenes Bein erwachsen.

Bewegung und Hochlagern der Beine lindern in den Anfangsstadien meist die typischen Krampfader-Beschwerden wie Druck, Spannungsgefühle und schwere, müde Beine. Ist aber eine Behandlung notwendig, kommen zunächst medizinische Kompressionsstrümpfe zum Einsatz. Eine weitere Option sind auch pflanzliche Venenmedikamente zur oralen Einnahme. Die Leitlinie »Diagnostik und Therapie der Varikose« empfiehlt Roten Weinlaubextrakt, Rosskastaniensamenxtrakt und Oxerutin, für diese liegen evidenzbasierte Wirksamkeitsnachweise vor.

Lindern die konservativen Therapieoptionen die Beschwerden nicht ausreichend, treten Komplikationen auf oder stört sich der Betroffene sehr am Erscheinungsbild seiner Beine, können Krampfadern auch chirurgisch entfernt oder »lahmgelegt« werden. Gängige Verfahren sind die Stripping-Operation, die Laser- und die Radiowellentherapie sowie die Schaumsklerosierung.

Venen entfernen

Bei der klassischen Venen-OP, dem sogenannten Venen-Stripping, setzt der Chirurg einen Schnitt in der Leiste oder in der Kniekehle. Er trennt die Stammvene von der tiefen Vene ab; die umliegenden Äste werden abgebunden (Venenligation). Der Arzt schiebt einen Draht in die Stammvene und zieht diesen dann zusammen mit der Vene heraus. Die klassische Venenoperation wird in der Regel ambulant durchgeführt, meistens unter Vollnarkose. Häufige Nebenwirkungen nach der OP sind Schwellungen, Schmerzen und Blutergüsse, die aber meist schnell zurückgehen.

Die moderneren und schonenderen endovenösen Verfahren sind weniger invasiv. Hier wird die Vene nicht entfernt, sondern von innen durch Hitze verschlossen und der Rückfluss des venösen Blutes so gestoppt. Durch einen kleinen Hautschnitt schiebt der Arzt einen dünnen Katheter in die Vene. Darüber wird dann eine Sonde eingeführt, die Hitze erzeugt, entweder mithilfe elektromagnetischer Radiowellen oder Laserstrahlen. Die Behandlung wird in örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt, Bettruhe ist danach nicht nötig.

Schonendere Eingriffe

Auch die Sklerotherapie ist ein endovenöses Verfahren: Hierbei wird eine Flüssigkeit oder ein Schaum mit dem Wirkstoff Polidocanol in die betroffene Vene gespritzt und so eine künstliche Venenentzündung provoziert – die Vene wird dabei verödet. Die Krampfader wird danach zu einem bindegewebsartigen Strang umgewandelt, der dann idealerweise vom Körper abgebaut wird. Auch diese Therapieoption gilt als relativ risikoarm und wenig belastend für den Patienten. Sie wird bevorzugt bei Seitenast- und Besenreiservarizen eingesetzt. Ein Risiko der Sklerotherapie: Sie kann in seltenen Fällen zu teils dauerhaften Verfärbungen der Haut an der Einstichstelle führen. Auch eine Venenentzündung, eine sogenannte Phlebitis kann als Nebenwirkung auftreten.

Welche Therapie sich für wen eignet, ist natürlich immer abhängig von der genauen Diagnose, dem Ausmaß der Venenerkrankung, der Lage der betroffenen Gefäßabschnitte und den Vorlieben des Patienten. In vielen Fällen müssen die verschiedenen Verfahren auch kombiniert werden. Nicht zuletzt ist es auch eine Frage der Kosten: Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen generell die Kosten für eine Stripping-Operation, wenn sie medizinisch notwendig ist.

Die OP galt lange als Goldstandard und den modernen Verfahren hinsichtlich Ergebnissen und Rezidivrate überlegen. Inzwischen haben Studien gezeigt, dass zumindest die thermische Laserbehandlung dem Stripping bei den Langzeitergebnissen ebenbürtig ist. Die Kosten für die moderneren Verfahren werden allerdings nicht notwendigerweise von allen Kassen übernommen.

Krampfader-Eingriffe werden in der Regel ambulant durchgeführt. Um den Heilungsprozess zu unterstützen und Thrombosen vorzubeugen, müssen Patienten anschließend meist vorübergehend Kompressionsstrümpfe tragen – das empfinden viele als lästig, umständlich und bei höheren Temperaturen besonders unangenehm. Seit etwa zehn Jahren gibt es eine neue Behandlungsmöglichkeit mit einem Venenkleber: Die Wände der betroffenen Gefäße werden mit einem Wirkstoff auf Cyanoacrylat-Basis, die der Arzt per Katheter an den Wirkort bringt, verklebt. Das Gefäß verschließt sich und wird dann vom Körper abgebaut. Die Behandlung gilt als schmerzfrei, eine anschließende Kompressionstherapie ist hier meist überflüssig.

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