Verdacht auf Nebenwirkungen – jede Meldung zählt |
Für die Erkennung von Nebenwirkungen, die erst nach der Zulassung evident werden, sind Spontanmeldungen unerlässlich. / © Adobe Stock/PhotoSG
Die internationale Kampagne, die vom Uppsala Monitoring Centre (UMC), einem Kooperationszentrum der WHO, koordiniert wird, steht in diesem Jahr unter dem Motto »We can all help make medicines safer« (dt.: »Wir können alle helfen, Medikamente sicherer zu machen«). Gemeint ist damit, dass nicht nur Angehörige der Gesundheitsberufe, sondern auch Patientinnen und Patienten selbst sowie Angehörige Verdachtsfälle von unerwünschten Arzneimittelwirkungen melden und damit zur Arzneimittelsicherheit beitragen können.
Während Apotheken sich bei Arzneimitteln in der Regel an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) wenden beziehungsweise bei Medizinprodukten an das BfArM, können Patienten eine potenzielle Nebenwirkung selbst über das Onlineportal www.nebenwirkungen.bund.de melden. Dann geht der Bericht direkt an die in Deutschland zuständigen Bundesoberbehörden Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel. Dort werden die Sachverhalte bewertet.
»Nur gemeinsam können wir die Sicherheit von Arzneimitteln stärken. Die Meldungen von Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern sowie Patientinnen und Patienten sind ein unverzichtbarer Bestandteil in der Pharmakovigilanz«, betont Professor (apl.) Dr. Stefan Vieths, Präsident des PEI.
Warum die Meldung so wichtig ist? Im Rahmen der Zulassungsstudien werden Nebenwirkungen gründlich erfasst, einige zeigen sich jedoch erst später, wenn sich das Medikament in der breiteren Anwendung befindet. Die Verdachtsfallmeldungen können dann helfen, neue oder seltene Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen, was wiederum Maßnahmen zum Schutz der Patientensicherheit ermöglicht.
»Jede Meldung zählt«, sagt auch Professor Karl Broich, Präsident des BfArM. »Nur mit Informationen aus der breiten Anwendung eines Arzneimittels lassen sich Risikosignale früh ermitteln und bei Bedarf wirkungsvolle Maßnahmen für den Patientenschutz treffen.«
BfArM und PEI rufen zu Aktion auf: »Auch Sie können Teil der #MedSafetyWeek werden, indem Sie während der Kampagnenwoche die Botschaft von BfArM und PEI auf Ihren persönlichen und/oder beruflichen Social-Media-Kanälen teilen. Eine weite Verbreitung der Botschaft trägt dazu bei, das Bewusstsein für unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu stärken und mehr Menschen dazu zu ermutigen, Verdachtsfälle zu melden.«