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Lungenentzündungen

Vermehrt Mykoplasmen-Infektionen

Aktuell sind überdurchschnittlich viele Menschen – vor allem Kinder und Jugendliche – von Mycoplasmen-Infektionen betroffen. Diese rufen Lungenentzündungen hervor. Was steckt dahinter?
dpa
04.10.2024  13:00 Uhr

Was sind Mykoplasmen?

Der Erreger mit dem lateinischen Namen Mycoplasma pneumoniae ist kein Virus, sondern ein parasitär lebendes Bakterium. »Mykoplasmen sind im Wesentlichen auf den Wirt angewiesen, und das ist ausschließlich der Mensch«, erklärt der Biologe Roger Dumke, der am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie am Uniklinikum Dresden das Konsiliarlabor des Robert Koch-Instituts für Mykoplasmen leitet. Die Erreger unterscheiden sich von anderen Bakterien darin, dass sie keine Zellwände haben und daher nicht mit weit verbreiteten Antibiotika wie Penicillin bekämpft werden können. Der Erreger wurde bereits 1938 beobachtet.

Wie gefährlich ist eine Infektion?

Infektionen mit Mycoplasma pneumoniae verlaufen im Allgemeinen mild, können aber manchmal auch schwerwiegend sein. Vor allem durch Husten und Niesen wird der Erreger verbreitet. Die meisten Menschen erholen sich ohne Medikamente. »Patienten mit intaktem Immunsystem können mit dem Erreger relativ gut umgehen«, sagt Dumke im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Manche jedoch brauchen spezielle Medikamente, um wieder gesund zu werden. »Die entsprechenden Antibiotika wirken gut«, sagt der Wissenschaftler. Resistente Erreger seien in Deutschland selten.

Wie sieht aktuell die Infektionslage aus?

»Wir haben aktuell wesentlich mehr Fälle, und damit auch einen höheren Prozentsatz an schweren Erkrankungen«, erklärt Dumke. »Die Welle ist unbestritten.« Im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie gebe es einen Anstieg der Infektionen um das 10- bis 20-fache.

In seiner Gemeinschaftspraxis mit dem Schwerpunkt Lungenheilkunde in München hat der Facharzt Frank Powitz seit Sommer weit mehr Lungenentzündungen festgestellt als in den vergangenen Jahren, darunter viele durch Mykoplasmen. Sein Leverkusener Kollege Norbert Mülleneisen wiederum kann in seiner Praxis aktuell keinen Anstieg von Mykoplasmen-Pneumonien feststellen.

Eine flächendeckende Untersuchung, ob Infektionen mit Mykoplasmen vorliegen, gibt es hierzulande nicht. Eine Meldepflicht, sollte der Erreger über einen Abstrich aus Nase oder Rachen oder einer Messung im Blut festgestellt werden, hat in Deutschland nur Sachsen.

Nach Angaben der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen gab es in dem Freistaat in diesem Jahr bis Mitte September mehr als 12.000 Meldungen für eine Infektion. Darunter fallen zwar auch andere Mykoplasmen-Arten als Mycoplasma pneumoniae, aber dennoch ist der Lungen-Erreger dem Dresdner Mikrobiologen Dumke zufolge hauptverantwortlich für den Anstieg. Zum Vergleich: 2023 lag die Zahl der Mykoplasmen-Meldungen zu diesem Zeitpunkt bei rund 2000, im Vor-Corona-Jahr 2019 bei knapp 1200.

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