Vermehrt Probleme mit Abnehmspritzen gemeldet |
Bei der Anwendung der Abnehmspritze Mounjaro gibt es offensichtlich Probleme. Apotheken können helfen. / © Getty Images/JNemchinova (Symbolbild)
Konkret handelt es sich um das Tirzepatid-haltige Arzneimittel Mounjaro® KwikPen® von Lilly. »Uns haben mehr als hundert Verdachtsfälle erreicht: Patientinnen und Patienten sind verunsichert, weil sie einen technischen Defekt des Pens vermuten«, berichtet AMK-Vorsitzender Professor Dr. Martin Schulz. Die Apothekenteams müssten viel Aufklärungsarbeit leisten, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu garantieren.
Ein Pen enthält vier Dosen, die der Patient einmal wöchentlich selbst subkutan appliziert. Die Probleme seien vor allem bei der Entnahme der vierten Dosis gemeldet worden, so die AMK. Diese sei nicht entnehmbar oder das Dosierrad der Fertigspritze blockiere. Schulz: »Vor allem das vor dem Spritzen notwendige Entlüften des Pens scheint fehleranfällig. Wird übermäßig entlüftet, kann der Pen vorzeitig arretieren – dann lässt sich keine Wirkstofflösung mehr entnehmen.«
Der Hersteller führt die Probleme auf Anwendungsfehler seitens der Patienten zurück. Aufgrund der gehäuften gleichartigen Fehlermeldungen aus Apotheken jedoch vermutet die AMK dennoch herstellerseitige Faktoren, die zu den Anwendungsfehlern führen könnten. Sie fordert, dass der Hersteller sein Präparat noch besser an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anpasst:
Die AMK sei bereits im Gespräch mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), um zusammen mit der Firma zeitnah risikominimierende Maßnahmen anzustoßen. Derweil empfiehlt sie den Apothekenteams, Patienten umfassend über die Handhabung zu informieren und auf oben genannte Faktoren hinzuweisen.
Schulz: »Eine sichere Arzneimitteltherapie hängt entscheidend von der richtigen Handhabung des Arzneimittels ab. Besonders bei komplexen Anwendungen, wie zum Beispiel von Pens, ist eine Beratung in der Apotheke vor Ort unverzichtbar, um Anwendungsfehler zu vermeiden.«