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Capsaicin-Pflaster

Verschärft gegen Nervenschmerzen

Gürtelrose, diabetische Neuropathie oder Bandscheibenvorfälle verursachen mitunter quälende Nervenschmerzen. Hochdosierte Wirkstoffpflaster aus der Chilischote können dagegen helfen.
aponet.de
04.10.2023  10:00 Uhr

Bei Nervenschmerzen handelt es sich um keine »normalen« Schmerzen. »Patienten mit neuropathischen Schmerzen fühlen ein Brennen oder Kribbeln, einschießenden Schmerz, eine Überempfindlichkeit und manchmal auch eine Taubheit«, beschreibt Dr. Sabine Schneider, Leiterin des Schmerz- und Palliativzentrums Rhein Main in Wiesbaden die Beschwerden. Herkömmliche Mittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Novaminsulfon helfen nicht.

Wirksam sind Arzneien zum Einnehmen gegen Epilepsie oder Depressionen. Wenn sich die Schmerzen nicht beherrschen lassen, kann der Arzt auch Opioide verschreiben. »All diese Arzneimittel wirken systemisch, das heißt im ganzen Körper. Sie nehmen in den meisten Fällen einen Teil vom Schmerz, können aber auch müde, schwindlig oder benommen machen«, erklärt die Schmerztherapeutin.

Anders sogenannte topische Medikamente: »Sie wirken lokal auf der Haut, wo man sie aufträgt. Man kann sie einsetzen, wenn nur begrenzte Flächen von den Schmerzen betroffen sind.« Ein besonders wirksamer Vertreter: das Capsaicin aus der Chilischote. Viele kennen Capsaicin aus Wärmepflastern gegen Verspannungen. Hoch dosiert kann der durchaus schmerzhafte Scharfmacher aus der Chilischote aber auch Nervenschmerzen lindern. »Wir wenden hoch dosierte Capsaicin-Wirkstoffpflaster häufig an. Es ist eine sehr gute Möglichkeit, den Patienten gezielt und nebenwirkungsarm zu helfen«, erläutert Schneider.

Wirkmechanismus von hoch dosiertem Capsaicin

Ähnlich wie bei Verspannungen klebt der Arzt das wirkstoffhaltige Pflaster auf die schmerzende Stelle. Dort verbleibt es zwischen 30 und 60 Minuten. Das hoch dosierte Capsaicin reizt die Haut, brennt und sorgt für eine Überwärmung. »Und das ist Absicht. Durch den Chili-Extrakt werden Botenstoffe ausgeschüttet«, beschreibt Schneider. »Es kommt zu einer Überreizung des Schmerzrezeptors. Wenn die Botenstoffe ausgeschüttet sind, entwickelt sich der Rezeptor zurück. Das kann man unter dem Mikroskop sehen.« Das Ergebnis: Der Schmerzrezeptor verliert seine Funktion und kann für eine Weile keine Signale aussenden. Bis zum Wirkeintritt dauert es bei den meisten Patienten etwa eine Woche.

Nach rund drei Monaten muss die Behandlung bei chronischen Schmerzen wiederholt werden. Schneider sieht darin keinerlei Nachteile: »Die Pflaster wirken absolut zuverlässig, selbst nach 20 oder 30 Anwendungen.« Andere Medikamente ließen sich so mitunter absetzen oder reduzieren. »Laut Studien erreicht man bei etwa 40 Prozent der Patienten die gewünschte Schmerzreduktion, wobei wir in unseren Beobachtungen noch eine höhere Wirkrate erzielen.«

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