PTA-Forum online
Jugendliche und junge Erwachsene

Verstärkter Zigarettenkonsum während Pandemie

Seit Beginn der Beschränkungen im gesellschaftlichen Leben aufgrund der Pandemie hat ein Großteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen häufiger zur Zigarette gegriffen. Das zeigen die Ergebnisse einer Untersuchung zum Substanzkonsum während der Covid-19-Pandemie, die bei der 20. Deutschen Konferenz zur Tabakkontrolle am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg vorgestellt wurden.
Wiebke Gaaz
22.12.2022  15:00 Uhr

So gab fast jeder zweite Jugendliche (48 Prozent) in einer Online-Befragung an, seit Pandemiebeginn mehr zu rauchen als zuvor. Nur 8 Prozent hätten weniger geraucht, berichtete Professor Dr. Reiner Hanewinkel vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT Nord). Von den befragten jungen Erwachsenen rauchten 43 Prozent mehr und 13 Prozent weniger als vor Pandemiebeginn.

Für die Untersuchung hatten 18.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren und junge Erwachsene zwischen 18 und 21 Jahren online Fragebögen ausgefüllt. Gut die Hälfte der Teilnehmer waren Schüler, knapp ein Fünftel in der Ausbildung oder Studenten. Die Teilnehmer sollten ihren Zigarettenkonsum während der Pandemiephasen rückblickend einschätzen. Dabei zeigte sich in beiden Gruppen eine kontinuierliche Zunahme des Zigarettenkonsums über die Pandemiezeit, wobei diese bei den Jugendlichen stärker ausgeprägt war. Die beiden Lockdowns spiegelten sich in den Kurven nicht wider. Das deutet darauf hin, dass Zusammenkünfte mit Freunden für Jugendliche kein Entscheidungskriterium darstellten, ob sie zur Zigarette griffen oder nicht.

Beim Konsum von Cannabis zeigte sich ein ähnliches Szenario: Bei fast jedem zweiten an der Umfrage teilnehmenden Konsumenten hatte die Pandemie einen gesteigerten Gebrauch der Droge zur Folge.

Hanewinkel vermutete, dass das Rauchen während der Pandemie eine dysfunktionale Bewältigungsstrategie darstellt. Die Jugendlichen integrierten das Rauchen stärker in den Alltag, da die soziale Kontrolle während der Pandemie weitgehend wegfiel. Rauchen wird gesellschaftlich mittlerweile eher negativ bewertet.

Beim Alkoholkonsum während der Pandemie zeigte sich ein anderes Bild: 38 Prozent der jungen Erwachsenen gaben an, dass sie während der Pandemie weniger Alkohol getrunken hatten, 32 Prozent berichteten dagegen von einem gesteigerten Konsum. Bei den befragten Jugendlichen verringerte sich der Konsum von Alkohol nur bei 16 Prozent, bei jedem Dritten stieg er. Die Hälfte der Jugendlichen konnte keinen Einfluss der Pandemie auf das Trinkverhalten feststellen.

Bei den Jugendlichen, die mehr Alkohol tranken, liegt laut Hanewinkel die Vermutung nahe, dass es sich auch hier um eine dysfunktionale Bewältigungsstrategie handelt. Bei den jungen Erwachsenen scheint eher der soziale Aspekt des Alkoholkonsums zum Tragen zu kommen. Sie trinken oft erst dann Alkohol, wenn sie mit ihren Freunden zum Feiern zusammenkommen. Diese Gelegenheiten sind durch die Lockdowns fast vollständig weggefallen. Die Pandemie habe die Umgebungssituation der Jugendlichen mit einem Schlag verändert, was die meisten Jugendlichen weitaus mehr belastet hätte als angenommen, sagte Hanewinkel.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa