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Phytotherapie

Viele setzen bei Reizdarm auf Pflanzenkraft

Ob Blähungen, Krämpfe, Durchfall, Spasmen oder Verstopfung: In Deutschland setzen fast drei Viertel der Betroffenen auf pflanzliche Heilmittel.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 17.09.2020  11:00 Uhr

Wie eine Umfrage der Deutschen Reizdarmselbsthilfe unter über 500 Reizdarm-Patienten bestätigt, nutzen fast 73 Prozent der von einem Reizdarmsyndrom (RDS) Betroffenen Phytotherapeutika: Kamillen-, Pfefferminz-, Flohsamen- und Myrrhen-Extrakte – als alleinige Behandlung oder in Kombination mit anderen Therapien.

Etwa 17 Prozent der Bevölkerung und somit mehr als doppelt so viele Menschen, die von einem Diabetes mellitus betroffen sind, leiden an einem RDS. Da die genauen Gründe und Mechanismen der Krankheitsentstehung nicht bekannt sind, existiert bis heute keine etablierte Standardtherapie beziehungsweise die Chance einer grundlegenden Heilung. Auf der Suche nach gut verträglichen und langfristig einsetzbaren Wirkstoffen zur Linderung der Beschwerden greifen viele Patienten nach pflanzlichen Heilmitteln.

An der Umfrage, die von April bis Juli durchgeführt wurde, nahmen zu 75 Prozent Frauen teil, die oftmals eigenen Angaben zufolge seit circa achteinhalb Jahren an einem RDS »herum laborierten«. Mehr als 40 Prozent der Befragten fühlen sich der Umfrage gemäß durch die Reizdarm-Symptomatik stark bis sehr stark, ein gutes Drittel mittelmäßig eingeschränkt.

Lange Odyssee durch ärztliche Praxen

Die Umfrage zeigt auch, dass es bei ärztlicher Konsultation im Durchschnitt 2,7 Jahre bis zur Reizdarm-Diagnose dauert. Oft geht dieser eine lange Zeit mit zahlreichen Falschbehandlungen und Fehlinterpretationen voraus. Die Deutsche Reizdarmselbsthilfe bestätigt, dass die variierende Symptomatik eine korrekte Diagnose und Therapie sehr schwierig machen kann.

In der Therapie könnten sowohl eine professionelle Ernährungsberatung als auch psychotherapeutische Therapiemaßnahmen und Entspannungsverfahren zum Abbau beruflicher und privater Stressfaktoren sinnvoll sein. Die Kombination verschiedener Maßnahmen sei oft wirksamer als jede Einzelmaßnahme. Oftmals führe eine Änderung der Lebensweise zu einer Verbesserung des Krankheitszustands.

Überarbeitete Leitlinie mit neuen Empfehlungen

Multimodale Therapieansätze hebt auch die derzeit in Überarbeitung befindliche S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des RDS der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) als zielführend hervor. In den letzten Jahren, so der Berufsverband der Gastroenterologen, seien viele neue Erkenntnisse, unter anderem zur Bedeutung der sogenannten Darm-Hirn-Achse oder des Mikrobioms, gewonnen worden. Demgemäß seien wichtige Neuerungen aufgenommen worden.

Neben der Empfehlung von Probiotika als feste Therapieoption sowie der sogenannten Low-FODMAP-Diät, bei der Lebensmittel mit fermentierbaren Oligosacchariden, Disacchariden, Monosacchariden und Polyolen vermieden werden sollten, umfassen diese Neuerungen unter anderem Vorschläge zur medikamentösen symptomorientierten Therapie mit – wenn indiziert – spezifischen Wirkstoffen wie Colesevalam und Eluxadolin bei Durchfall beziehungsweise Makrogol oder aber Prucaloprid und Linaclotid bei Verstopfung.

Bei Schmerzen könnte der Einsatz von Spasmolytika und hier speziell auch von Pfefferminzöl-Extrakten, bei psychischer Begleitsymptomatik die Applikation Trizyklischer Antidepressiva (TZA) oder Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) in Erwägung gezogen werden. Die neue Leitlinie steht kurz vor der Veröffentlichung.

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