Vielfach viel zu altes Herz |
Isabel Weinert |
14.08.2025 16:00 Uhr |
Eigentlich braucht das Herz nicht viel für seine Gesundheit: Bewegung, Normalgewicht, gesundes Essen und nicht zu viel Stress ungesunder Art. / © Adobe Stock / sitthiphong
Die Aussage von Ärzten ihren Patienten gegenüber über deren Herzrisiko in Prozent, zum Beispiel: »8 von 100 Personen mit Ihrem Profil könnten in den nächsten 10 Jahren ein Herzereignis haben«, reicht bei den Patienten in der Regel nicht für ein Risikobewusstsein aus. Deshalb wandelt der neue Rechner, der laut Pressemitteilung der Universität auf den PREVENT-Gleichungen der American Heart Association basiert, das Risiko in Prozent in ein Alter um. Das mache den Patienten das Risiko leichter verständlich.
In dem Rechner werden Geschlecht, Alter, Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, systolischer Blutdruck, Diabetes oder nicht, die Einnahme von Statinen und/oder Medikamenten gegen hohen Blutdruck abgefragt sowie ein Nierenwert. Wer den Test machen möchte, muss sich also zunächst einmal beim Arzt checken lassen, um all diese Werte zu kennen.
Bekannt waren diese selbstverständlich bei den 14.000 US-Erwachsenen im Alter von 30 bis 79 Jahren, die allesamt zwischen 2011 und 2020 am National Health and Nutrition Examination Survey teilgenommen und alle den neuen Test machten. Die Resultate erschrecken: Frauen mit einem durchschnittlichen chronologischen Alter von 51,3 Jahren kamen im Schnitt auf ein knapp vier Jahre höheres Herzalter. Bei Männern lagen die Unterschiede zwischen »echtem« Alter und Herzalter noch weiter auseinander – im Schnitt chronologisch gerade mal 49,7 Jahre alt zeigte sich ihr Herz mit durchschnittlich 56,7 Jahren erheblich älter.
Der leitende Autor der Studie, Dr. Sadiya Khan, der die Entwicklung der PREVENT-Gleichungen leitete, fasste zusammen: »Viele Menschen, die Medikamente einnehmen sollten, um ihr Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz zu senken, nehmen diese Medikamente nicht ein. Wir hoffen, dass dieser neue Herzaltersrechner dazu beitragen wird, Diskussionen über Prävention zu unterstützen und letztendlich die Gesundheit aller Menschen zu verbessern«.