PTA-Forum online
Zum Monatsstart

Vier Neulinge im September

Drei innovative Medikamente zum Einsatz bei seltenen Erkrankungen kamen Anfang September in den Handel. Hinzu kommt ein weiterer Antikörper zur Migräneprophylaxe.
Sven Siebenand
22.09.2022  12:00 Uhr

CAR-T-Zellen gegen Lymphome

Mit Lisocabtagen maraleucel (Breyanzi®, Bristol-Myers Squibb) kam ein weiteres CAR-T-Zelltherapeutikum auf den deutschen Markt. Es ist indiziert zur Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom, primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom und follikulärem Lymphom Grad 3B nach zwei oder mehr systemischen Vortherapien.

Bei einer CAR-T-Zelltherapie werden dem Patienten T-Zellen entnommen. Im Labor werden diese dann genetisch so verändert, dass sie einen chimären Antigenrezeptor (CAR) tragen. Diese Zellen werden dem Patienten zurückinfundiert. Im Körper attackieren sie dann jene Zellen mit dem Oberflächenmerkmal, gegen das der CAR gerichtet ist. Im Falle von Breyanzi ist dies das Merkmal CD19 auf B-Lymphozyten. Bindet eine den CAR tragende T-Zelle an eine CD19-exprimierende Zelle, aktivieren kostimulierende Domänen nachgeschaltete Signalkaskaden. Letztlich wird die Krebszelle abgetötet.

Die Gabe von Breyanzi erfolgt als einmalige Infusion. Vorher erhält der Patient eine kurze Chemotherapie, um die vorhandenen weißen Blutkörperchen abzutöten. Wie bei anderen CAR-T-Zelltherapeutika besteht auch bei Breyanzi das Risiko eines potenziell lebensbedrohlichen Zytokinsturms. Dieser kann mit dem Interleukin-6-Rezeptorantagonisten Tocilizumab behandelt werden. Tocilizumab (oder eine geeignete Alternative, falls dieses nicht verfügbar ist) muss vorrätig sein beim Einsatz von Breyanzi. Weiter zählen Neutropenie, Anämie, Ermüdung und Thrombozytopenie zu den häufigsten Nebenwirkungen.

Birkenrinde zur Wundheilung

Epidermolysis bullosa (auch »Schmetterlingskrankheit«) ist eine seltene, genetische Hauterkrankung. Dabei werden Verbindungsstrukturen zwischen den Hautschichten nicht richtig ausgebildet oder fehlen komplett. Dadurch lösen sich die einzelnen Hautschichten leicht voneinander. Charakteristisch ist die Bildung von Blasen an der äußeren Haut des Körpers und den Schleimhäuten. Diese entstehen schon bei leichter Berührung oder in Stresssituationen. Eine kausale Therapie gibt es bisher nicht. Ein Schwerpunkt der Behandlung ist neben der Schmerzlinderung die Wundversorgung.

Ab dem Alter von sechs Monaten darf Filsuvez® von Amryt Pharmaceuticals zur Behandlung oberflächlicher Wunden im Zusammenhang mit dystropher und junktionaler Epidermolysis bullosa zum Einsatz kommen. Das Gel enthält einen Trockenextrakt aus Birkenrinde. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht geklärt. Man nimmt an, dass der Extrakt Entzündungsmediatoren moduliert und mit der Aktivierung intrazellulärer Signalwege verbunden ist, die an der Differenzierung und Migration von Keratinozyten sowie an Wundheilung und -verschluss beteiligt sind.

Das Gel sollte entweder etwa 1 mm dick direkt auf die Wundoberfläche aufgetragen und mit einer sterilen, nicht haftenden Wundauflage abgedeckt oder so auf die Wundauflage aufgetragen werden, dass das Gel Kontakt zur Wunde hat. Das Gel sollte dabei nicht sparsam und bei jedem Verbandwechsel erneut aufgetragen werden. Eingerieben werden sollte es aber auf keinen Fall.

Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Reaktionen an der Applikationsstelle, Wundinfektionen, Pruritus, Hautschmerzen und Überempfindlichkeitsreaktionen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa