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Vitamin B6: Vielfältiger Teamworker

Vitamin B6 ist vielfältig, sowohl im Hinblick auf sein Vorkommen in verschiedenen Lebensmitteln als auch auf seine Aufgaben im Stoffwechsel. Besonders hervorzuheben ist dabei die enge Zusammenarbeit mit zwei anderen B-Vitaminen: Folsäure und Vitamin B12.
AutorKontaktKerstin Pohl
Datum 25.09.2019  09:00 Uhr

Aufgaben und Funktionen

Pyridoxin, Pyridoxamin und Pyridoxal: Vitamin B6 ist ein Sammelbegriff für verschiedene chemische Verbindungen. Diese sind wasserlöslich und gehören zur Gruppe der B-Vitamine.

Pyridoxalphosphat (PLP), die metabolisch aktive Form von Vitamin B6, ist ein wichtiger Cofaktor für die Funktion zahlreicher Enzyme im Aminosäure- und Kohlenhydratstoffwechsel. Außerdem ist das Vitamin notwendig für die Synthese von Sphingolipiden, welche wichtige Bestandteile der Zellmembran sind, sowie von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin.

Von besonderer Bedeutung ist die Zusammenarbeit mit den B-Vitaminen Folsäure und Vitamin B12: Gemeinsam regulieren diese drei als Cofaktoren den Homocystein-Spiegel im Blut. Ein Mangel an diesen Vitaminen zeigt sich in erhöhten Homocystein-Blutwerten (Homocysteinämie). Zu hohe Werte gelten als Risikofaktor für Atherosklerose und koronare Herzkrankheiten. Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B12 bietet deshalb einen guten Schutz.

Wie viel braucht der Mensch?

Bisher war die tägliche Zufuhrempfehlung für Vitamin B6 an den täglichen Proteinbedarf gekoppelt und somit keine konstante Größe. Das ist jedoch mittlerweile überholt, da neue Studien keine Abhängigkeit zwischen Vitaminbedarf und Proteinzufuhr nachweisen konnten.

Seit Juli 2019 empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die tägliche Aufnahme von 1,4 mg Vitamin B6 für Frauen und 1,6 mg für Männer.

Für Schwangere und Stillende gilt: Mütter können über ihre Ernährung den Vitamin-B6-Gehalt der Muttermilch beeinflussen. Eine gute Versorgung mit diesem Vitamin bedeutet deshalb auch gleichzeitig eine gute Versorgung des Säuglings.

Alter Vitamin B6, mg/Tag
männlich
Vitamin B6, mg/Tag
weiblich
SÄUGLINGE
0 bis 4 Monate 0,1 0,1
4 bis 12 Monate 0,3 0,3
KINDER/JUGENDLICHE
1 bis unter 4 Jahre 0,6 0,6
4 bis unter 7 Jahre 0,7 0,7
7 bis unter 10 Jahre 1,0 1,0
10 bis unter 13 Jahre 1,2 1,2
13 bis unter 15 Jahre 1,5 1,4
15 bis unter 19 Jahre 1,6 1,4
ERWACHSENE
19 bis unter 25 Jahre 1,6 1,4
25 bis unter 51 Jahre 1,6 1,4
51 bis unter 65 Jahre 1,6 1,4
65 Jahre und älter 1,6 1,4
SCHWANGERE
1.Trimester 1,5
2. und 3.Trimester 1,8
STILLENDE 1,6
Schätzwerte der DGE für eine angemessene Zufuhr an Vitamin B6

Woran erkennt man einen Mangel?

Die Symptome eines Vitamin-B6-Mangels ähneln denen eines Niacin- oder Riboflavinmangels: Es treten krankhafte Hautveränderungen, seborrhoische Dermatitis und Entzündungen im Mund auf.

Bei einem stark aufgeprägten Mangel zeigen sich deutlich schwerere Symptome wie beispielsweise eine hypochrome, mikrozytäre Anämie (hierbei sind die Erythrozyten klein und blasser als gewöhnlich) und neurologische Störungen.

Ein eigenständiger Vitamin-B6-Mangel ist jedoch selten. Er tritt eher in Verbindung mit anderen Vitamin-B-Mangelsymptomen auf.

Kommt es bei Säuglingen und Kleinkindern zu Krampfanfällen, Tremor und Ataxie kann dies ein Hinweis auf eine Unterversorgung mit Vitamin B6 sein. Eine Supplementierung führt in diesen Fällen zur raschen Symptomlinderung. Ursache hierfür kann die Ernährung mit autoklavierter Kindernahrung sein. Aber auch eine Unterversorgung der Mutter während Schwangerschaft und Stillzeit kann bei vollgestillten Kindern zu den beschriebenen Symptomen führen. Die Mutter selbst kann dabei frei von Beschwerden sein.

Wer gehört zu einer Risikogruppe?

Ein isolierter Vitamin-B6-Mangel ist sehr selten. Eine Unterversorgung ist meist mit einer unzureichenden Zufuhr mit anderen B-Vitaminen kombiniert. Ein eigenständiger Mangel tritt bei Alkoholikern und Menschen mit Lebererkrankungen auf.

Auch Kinder mit einem genetischen Defekt im Vitamin-B6-Stoffwechsel gehören zur Risikogruppe: Bei ihnen zeigen sich Veränderungen im EEG und es treten Krampfanfälle auf.

Wie kommt es in den Körper?

Das licht- und hitzeempfindliche Vitamin B6 ist in vielen Lebensmitteln enthalten und ist vor allem reichlich in proteinhaltigen Nahrungsmitteln zu finden. Reich an Vitamin B6 sind Fleisch (Innereien) und Fisch (besonders Sardinen und Makrelen).

Doch auch Vegetarier und Veganer kommen nicht zu kurz. So sind beispielsweise auch Vollkornprodukte, Haselnüsse, Walnüsse sowie rote Paprika gute Vitamin-B6-Quellen

  • Sardinen 0,97 mg/100 g
  • Makrelen 0,63 mg/100 g
  • Kalbsleber 0,9 mg/100 g; Schweineleber 0,59 mg/100 g
  • Schweinefleisch 0,5 mg/100 g
  • Nüsse und Samen (Haselnuss 0,31 mg/100 g; Walnuss 0,87 mg/100 g; Kürbiskerne 0,9 mg/100 g)
  • Paprikaschoten 0,24 mg/100 g
  • Kartoffeln, gekocht 0,19 mg/100 g

Achtung, Wechselwirkung!

Die Einnahme von oralen Kontrazeptiva, Antikonvulsiva, Medikamenten gegen Asthma oder Tuberkulose können denn Bedarf an Vitamin B6 und so das Risiko für einen Mangel erhöhen.

Falsch dosiert, was nun?

Die akute Toxizität von Vitamin B6 ist sehr gering. Wird das Vitamin jedoch in hoher Dosierung über einen längeren Zeitraum eingenommen, wie es beispielsweise bei Bodybuildern der Fall ist, da das Vitamin angeblich den Muskelaufbau fördern soll, ist Vorsicht geboten. Mehr als 100 mg/Tag über einen längeren Zeitpunkt eingenommen führen zu leichteren neurologischen Störungen. Über 500 mg Vitamin B6 pro Tag über Monate eingenommen führen zu stärkeren Symptomen: Neuropathie mit Gangstörungen, Empfindungsstörungen und Reflexausfällen. Nach Absetzten des Vitamins sind die Ausfallerscheinungen jedoch weitestgehend reversibel.

Gut zu wissen …

Trotz einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin B6 haben Schwangere oft einen niedrigen Pyridoxalphosphat-Spiegel. Eine entsprechende Substitution mit Vitamin B6 kann bei Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen helfen. Das American College of Gynecology and Obstetrics empfiehlt in diesen Fällen eine Einnahme von 10 bis 25 mg Vitamin B6 drei- bis viermal täglich.

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