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Bei Krebs

Vitamin D gegen die Entzündung

Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse hat ergeben, dass eine Supplementierung von Vitamin D bei Menschen mit Krebs oder Krebsvorstufen die Serumspiegel von wichtigen Entzündungsmarkern beeinflussen könnte.
PZ
11.08.2023  09:00 Uhr

Nach derzeitiger Studienlage senkt eine tägliche Vitamin-D3-Supplementierung die Wahrscheinlichkeit, an einer Krebserkrankung zu versterben, um etwa 12 Prozent. Das hatte das Deutsche Krebsforschungszentrums (DKFZ) im Mai 2023 gemeldet.

Der Grund dafür könnten entzündungshemmende Effekte des Vitamins sein. Um diese Vermutung zu prüfen, führte ein Team vom DKFZ eine systematische Literaturrecherche durch, bei der es Studien zur Wirkung einer Vitamin-D-Supplementierung auf verschiedene Entzündungsmarker zusammenfasste. Die Forschenden berücksichtigten dabei acht Studien. Die insgesamt 592 eingeschlossenen Teilnehmer, die an Krebs oder an Krebsvorstufen litten, waren per Zufall dem Vitamin-D- oder dem Placebo-Arm zugewiesen worden.

In »Clinical Nutrition« wurden die Ergebnisse dieser Arbeit von Erstautor Tafirenyika Gwenzi und Kollegen publiziert. Man fand unter Vitamin-D-Substitution vor allem deutlich niedrigere Serumspiegel des entzündungsfördernden Tumor-Nekrosefaktors alpha (TNF-α). Dieser Botenstoff wird bei fast allen Entzündungen ausgeschüttet und aktiviert zahlreiche verschiedene Immunzellen. Für zwei weitere wichtige Botenstoffe, Interleukin 6 und C-reaktives Protein (CRP), wurden ebenfalls niedrigere Spiegel unter Vitamin-D-Substitution beobachtet. Allerdings waren die Effekte bei den insgesamt sehr begrenzten Patientenzahlen statistisch nicht signifikant.

»Hohe Spiegel an Entzündungsmarkern sind bei Krebspatienten häufig mit einem ungünstigen Ausgang der Erkrankung verbunden. Dies gilt insbesondere für Darm-, Brust-, Pankreas-, Leber- und Prostatakrebs. Es erscheint daher plausibel, dass eine Vitamin-D-Supplementierung den entzündungsfördernden Prozessen entgegenwirkt und damit den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen kann«, so Seniorautor Professor Dr. Hermann Brenner, ebenfalls vom DKFZ, in einer Pressemitteilung.

Darin heißt es weiter, dass eine Einschränkung bisheriger Studien sei, dass alle Patienten die gleiche Dosis erhielten, unabhängig von ihrem Ausgangs-Vitamin-D-Spiegel. In einer gezielten, dem individuellen Bedarf angepassten Supplementierung sieht Brenner ein noch deutlich größeres Potenzial. Hierzu führt sein Team derzeit in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kliniken in Deutschland eine große randomisierte Studie durch. Erste Ergebnisse hätten bereits gezeigt, dass mit einer solchen personalisierten Vitamin-D-Supplementierung ein Vitamin-D-Mangel sehr zuverlässig ausgeglichen werden könne.

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