PTA-Forum online
Fachgesellschaft empfiehlt

Vitamin D nur für Risikopatienten

Taugt die vorsorgliche Einnahme von Vitamin D zur Infektionsprophylaxe von Covid-19? Nein, sagt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, empfiehlt aber Risikogruppen als Kompromiss die tägliche Einnahme von 400 bis 1000 I. E. Vitamin D.
Elke Wolf
13.02.2021  19:40 Uhr

Eine Vitamin-D-Gabe allein zur Covid-19-Infektionsprophylaxe oder -therapie ist derzeit nicht angebracht, urteilt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in einer aktuellen Stellungnahme. Die wissenschaftliche Beweislage sei hierfür nicht ausreichend. Bis belastbare Studien vorlägen, rate sie allerdings Risikopatienten zur täglichen Einnahme von 400 bis 1000 I. E. Vitamin D zur Sicherstellung einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung, nicht zur Covid-19-Prophylaxe. Als Risikogruppen nennt die DGE Ältere, Bewohner von Pflegeeinrichtungen und chronisch kranke Menschen, die sich nur selten im Freien aufhalten. Mit diesem Vorgehen nutze man mögliche, jedoch nicht eindeutig belegte Vorteile, ohne das Risiko potenzieller Nachteile einer Überdosierung in Kauf zu nehmen.

Die Hinweise auf einen möglichen Nutzen von Vitamin D bei Covid-19 stammen bislang hauptsächlich aus Beobachtungsstudien. Danach haben schwer an Covid-19-Erkrankute einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Der Mediensprecher der DGE, Professor Dr. Matthias Weber, weist auf die begrenzte Aussagekraft solcher Studien hin: »Sie zeigen lediglich, dass zwei Ereignisse zusammen auftreten, aber nicht, dass das eine die Ursache des anderen ist.« Es könne auch genau umgekehrt sein, dass nämlich der Vitamin-D-Spiegel infolge der schweren Infektion sinkt. Auch Patienten, die an anderen Krankheiten litten, hätten häufig einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel, so die DGE. Um eine Empfehlung zur Vitamin-D-Gabe abzuleiten, brauche es große placebokontrollierte klinische Studien, ergänzt Weber.

Ein Zuviel an Vitamin D könne auch schaden, ist es der DGE wichtig, mitzuteilen. »Es gehört zur kleinen Gruppe der fettlöslichen Vitamine. Diese werden nicht mit dem Urin ausgeschieden, wenn ein Zuviel vorhanden ist. Vielmehr sammeln sie sich im Körper an«, erklärt Professor Dr. Helmut Schatz, Vorstandsmitglied der DGE. Ein Überschuss an Vitamin D könne Nierensteine und Nierenschäden auslösen. Des Weiteren habe eine aktuelle Studie Hinweise dafür erbracht, dass Vitamin D-Gaben von mehr als 1000 I. E. pro Tag sogar einen negativen Effekt mit erhöhtem Sturzrisiko bei älteren, gebrechlichen Menschen bewirken könnten. 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa