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»Kann ja nicht schaden«?

Vitaminpräparate nicht unbedarft einnehmen

In der Corona-Pandemie ist der ohnehin große Absatz von Vitaminen in Pulver- oder Pillenform nochmals gestiegen. Etwa jeder Dritte in Deutschland nimmt regelmäßig solche Produkte ein. Experten warnen: Die Einstellung »kann ja nicht schaden« ist falsch.
AutorKontaktdpa
Datum 22.03.2022  09:00 Uhr

Corona treibt den Boom voran

Doch der Markt boomt: Allein in Apotheken haben die Kunden 2020 knapp 2,3 Milliarden Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben, wie das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IQVIA berechnet hat. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf Mineralstoffe und Vitamine. 2020 wurden davon elf Prozent mehr verkauft als 2019. Den höchsten Zuwachs verbuchten mit plus 12 Prozent Immunstimulanzien. Auch weitere Vitaminkategorien wie etwa Kombinationen aus Vitamin A und D oder Vitamin-C-Kombinationsprodukte sind zweistellig gewachsen.

»Dass einige Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Produkte aus Kombinationen der Vitamine A und D oder auch Vitamin C 2020 einen Boom erfuhren, dürfte mit der Covid-19-Pandemie zusammenhängen«, sagt Thomas Heil, Vice President Consumer Health bei IQVIA. »Verbraucher versprachen sich durch die Einnahme der Präparate einen gewissen Infektionsschutz.«

Fachleute winken ab: Es seien »keine Studien bekannt, die belegen, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten vor einer Infektion mit diesem Virus beziehungsweise vor der Auslösung der Erkrankung schützt«, heißt es beim BfR. »Bei Personen mit adäquatem Vitamin-D-Status ist bisher nicht nachgewiesen, dass die Einnahme eines Vitamin-D-Präparates einen diesbezüglichen Zusatznutzen hat«, sagt das Robert-Koch-Institut.

Falsche Versprechen

Wiebke Franz von der Verbraucherzentrale Hessen warnt davor, den Gesundheits- und Heilversprechen der Hersteller und Vertreiber Glauben zu schenken. Vor allem im Internet und Direktvertrieb würden Vitamine als vermeintliche Wundermittel angepriesen. »Die Anbieter versprechen eine gesundheitliche Wirkung oder sogar Heilung – damit täuschen sie den Verbraucher.«

Ein großes Problem sei das Marketing über Social-Media-Kanäle, sagt Christiane Seidel, Referentin Team Lebensmittel beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Dort würden oft unzulässige Gesundheitsversprechen gemacht – bis hin zu »hilft gegen Krebs«. Anbieter dürfen aber nur versprechen, was das Produkt auch hält: »Vitamine können zur normalen Körperfunktion beitragen. Nahrungsergänzungsmittel dienen nicht der Behandlung von Erkrankungen«, sagt Seidel.

Vitaminpräparate seien »ein superlukratives Geschäft«. Dem Direktvertrieb im Internet sei schwer beizukommen. Die illegale Werbung laufe oft über Influencer, die die Produkte gegen Provision bewerben oder weiterverkaufen. Viele Firmen sitzen im Ausland, es gibt oft kein Impressum, die Seiten poppen nur für kurze Zeit auf, »das ist ein Riesenproblem für die Rechtsdurchsetzung«. Seit Corona haben solche Geschäfte laut den Verbraucherzentralen enorm zugenommen.

Ob mit dem Abebben der Pandemie auch der Vitamin-Boom abebbt, bleibt abzuwarten. Neueste Daten des Marktforschungsinstituts IQVIA zeigen, dass sich die Entwicklung 2021 nur teilweise fortgesetzt hat: Der Umsatz mit Vitamin-A+D-Präparaten aus der Apotheke stieg demnach weiter um knapp 17 Prozent. Allerdings habe es auch rückläufige Entwicklungen gegeben, etwa bei reinen Vitamin-C-Produkten.

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