Vom Rauchen verabschieden |
Barbara Döring |
03.01.2024 08:00 Uhr |
Schnupfen und Husten verleiden Menschen, die rauchen, oft vorübergehend den Genuss. Eine gute Gelegenheit für den Abschied vom blauen Dunst. / Foto: Adobe Stock/ehabeljean
Auch wenn in der Öffentlichkeit inzwischen immer häufiger Menschen beim Konsum von E-Zigaretten zu sehen sind, bleibt die Zahl jener, die zum Glimmstängel greifen, seit Jahren auf etwa gleichbleibendem Niveau. Laut der DEBRA-Study der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, für die alle zwei Monate Menschen in Deutschland zu ihrem Rauchverhalten befragt werden, waren im Jahr 2016 etwa 28 Prozent der Bevölkerung Tabakraucher, im November 2023 griffen knapp 34 Prozent regelmäßig zur Zigarette. Überraschend ist jedoch, dass gerade junge Menschen wieder mehr dem Tabak zusprechen.
Während im Jahr 2016 2,3 Prozent der 14- bis 17-Jährigen E-Zigaretten rauchten, blieb die Zahl mit 2,5 Prozent im Jahr 2022 nahezu konstant. Dagegen hat die Zahl der Minderjährigen, die Tabakprodukte konsumieren, von 2021 bis 2022 sprunghaft um 8 Prozent zugenommen. Waren es im Jahr 2021 noch knapp über 8 Prozent der 14- bis 17-Jährigen, die Zigaretten rauchten, griffen ein Jahr später knapp 16 Prozent dieser Altersgruppe zu Tabakprodukten.
Dass es immer mehr junge Raucher gibt, mag verwundern. Denn in der Öffentlichkeit sind sie nicht mehr sehr präsent. Seitdem Rauchen in Kneipen und Restaurants und in vielen öffentlichen Gebäuden nicht mehr erlaubt ist, findet der Zigarettenkonsum vermehrt vor der Tür statt und Raucher werden deshalb nicht mehr so stark wahrgenommen. Suchtforscher vermuten, dass Ängste, Frust und Einsamkeit während der Coronapandemie dazu beigetragen haben, dass wieder mehr junge Leute rauchen. Zudem könnten E-Zigaretten, Liquids und Verdampfer als Einstiegsdroge fungieren. Laut einer US-amerikanischen Studie haben Jugendliche, die E-Zigaretten nutzten, ein dreifach erhöhtes Risiko, später täglich Zigaretten zu rauchen.
Nicht alle, die regelmäßig zum Glimmstängel greifen, sind glücklich damit. Laut einer Befragung der GfK-Marktforschung aus dem Jahr 2022 wollten 29 der befragten Raucher unbedingt damit aufhören. Wie kann das gelingen? Laut Studien hat sich die Nikotinersatztherapie als besonders erfolgreich erwiesen. Besonders effizient ist die Methode, wenn sie mit einer Beratung und Betreuung einhergeht. Apothekenteams können hier eine wertvolle Hilfe bieten.
Dabei eignet sich im individuellen Fall nicht jede Entwöhnungsmethode gleichermaßen. Wer nur gelegentlich raucht, ist mit einem Spray gut versorgt, das transdermal resorbiert wird und binnen 30 Sekunden wirkt. Alternativ kommen der Kaugummi infrage und die Lutschtablette, die man am sinnvollsten in der Backentasche platziert.
Für starke Raucher eignet sich ein Pflaster mit einer lang anhaltenden Wirkung von zum Beispiel 16 Stunden. Es gibt kontinuierlich Nikotin ab, sodass Anwender den ganzen Tag über gleichmäßig versorgt sind. Sehr starke Raucher profitieren von einer Kombinationstherapie aus Pflaster und oraler Therapie.
Die Erkältungszeit ist ein besonders guter Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören. Denn Raucher leiden in der Regel besonders stark unter den Erkältungssymptomen. Fragen Kunden nach einer Erkältungsmedikation, bietet sich die Frage nach dem Rauchverhalten an. Viele Raucher würden ohnehin berichten, in der Erkältungszeit vom Glimmstängel zu lassen. Das ist ein guter Ansatz, über die Nikotinersatztherapie aufzuklären und den Kunden zu unterstützen, die Gelegenheit zum Rauchstopp zu nutzen.