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Gänseblümchen

Von der Wiese auf den Teller

Ob im Blütenkranz verarbeitet oder zur Überprüfung, ob der Wunschpartner einen wirklich liebt – das Gänseblümchen ist bei Jung und Alt beliebt. Die zarten Blümchen können noch mehr als öde Rasenflächen schmücken: Sie eignen sich auch als Zutat und zum Verfeinern von Speisen.
Andrea Pütz
28.03.2024  16:00 Uhr

Die lateinische Bezeichnung des heimischen Gänseblümchens Bellis perennis bedeutet so viel wie »ewig beziehungsweise ausdauernd schön«. Und das stimmt! Die Erntezeit auf Wiesen und Wegrändern beginnt jetzt im März und die Pflanze blüht immer wieder bis in den November, wenn die Temperaturen mild sind. Selbst regelmäßiges Rasenmähen kann dem kleinen Blümchen nichts anhaben. Es bildet unverdrossen neue Blüten, die ihren Hals der Sonne entgegenstrecken können.

Gänseblümchen werden gerne auch passend als Tausendschön bezeichnet. In England gelten sie als Frühlingsboten. Dort heißt es: »Wenn du mit einem Fuß auf sieben Gänseblümchen treten kannst, ist Frühling.« Das hübsche Wildkraut steht darüber hinaus für Reinheit und Unschuld, was wohl auf seine leuchtend weiße Farbe zurückzuführen ist.

Bei der Ernte des Wildkrautes gibt es kaum Verwechslungsgefahr: Das Gänseblümchen mit seinen weißen und an den Spitzen oft rosa auslaufenden Blütenblättern und den sonnengelben Staubblättern erkennen meist schon kleine Kinder. Die Blätter sitzen nicht am Stängel, sondern rosettenförmig und flach am Boden. Ähnliche Korbblüten (Asteraceae) hat zwar auch die Wiesenmargerite, aber diese wächst deutlich höher als das Gänseblümchen mit seinen etwa 10 bis 15 cm Höhe. Falls doch mal eine Wiesenmargerite im Erntekorb landet, keine Sorge: Sie ist ebenfalls essbar.

Frische rosa Blüten bevorzugen

Gänseblümchen sind zwar unter den Wildkräutern nicht die Spitzenreiter in Sachen Vitaminen und Mineralstoffen, können aber gut mit den meisten Gemüsesorten mithalten. Sie liefern neben viel Vitamin C (87 mg pro 100 g) und B1 eine Menge Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie antioxidativ wirkende Flavonoide. Sie enthalten allerdings auch geringe Mengen von Saponinen und Bitterstoffen. Der Verzehr von großen Mengen kann daher bei empfindlichen Menschen Probleme wie Übelkeit und Durchfall verursachen. Frisch aufgegangene Blüten – erkennbar an den zartrosa Spitzen der Zungenblüten – sollten bevorzugt genascht und als Zutat für Gerichte verwendet werden, denn sie enthalten weniger Bitterstoffe.

Die Blüten können laut dem Naturheilverein NHV Theophrastus bei Schwächezuständen, Erkältung und Durchfall helfen. So wird beispielsweise Gänseblümchentee in der Naturheilkunde bei Erkrankungen der Atemwege (wie Husten) eingesetzt. Dafür zwei Teelöffel Blüten mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und zehn Minuten ziehen lassen. Der Schweizer Pfarrer Johann Künzle (1857 bis 1945) schätzte Gänseblümchen – von ihm als Maßliebchen bezeichnet – vor allem in der Kinderheilkunde, er schrieb: »Eine Prise Maßliebchen soll man jeder Mischung Kindertee beifügen. Es hat es in sich, Kinder, die trotz guter Kost nicht gedeihen wollen, auf die Beine zu helfen.«

Gänseblümchen gelten in der Naturheilkunde als blutreinigend und stoffwechselanregend auf Leber, Magen und Galle. In der Erfahrungsheilkunde wird die Pflanze auch äußerlich bei Hautausschlägen und Verletzungen verwendet. Dazu kann ein gekochter Absud aus Blättern und Blüten des Wildkrautes mittels Umschlägen auf betroffene Hautstellen (zum Beispiel bei unreiner Haut oder Akne, Insektenstichen) aufgebracht werden. Auch als Gurgellösung kann es heilsame Dienste bei Mundschleimhautentzündungen leisten. Da sie auch den Ballaststoff Inulin enthalten, wirken Gänseblümchen nicht zuletzt positiv auf das Darmmikrobiom und verdauungsfördernd.

Wichtig: Gesammelt werden Wildkräuter nur auf Wiesen und an Wegesrändern, wo keine Hunde unterwegs sind und keine Pflanzengifte gespritzt werden. Die Blüten und Blätter sollten erst kurz vor der Verwendung abgezupft werden, denn vor allem die Blüten welken schnell. Wenn sie sich gerade erst öffnen, ist das Aroma besonders intensiv.

Gänseblümchen mit ihrem leicht scharf schmeckenden bis nussig-säuerlich Aroma geben als pikante Garnitur in Salaten oder über Brot gestreut den letzten Pfiff. Ein Tipp zum Ausprobieren: Die Blüten kurz in Olivenöl anbraten und dann über den Salat streuen. Auch als Zutat in Kräuter-, Gemüse- oder Kartoffelsuppen machen sie sich gut. Als klassische Zutat gelten sie in der Gründonnerstagssuppe zu Ostern, die aus neun Wildkräutern besteht: Neben Gänseblümchen findet man hier unter anderem auch Brennnessel, Gundermann(triebe), Sauerampfer, Giersch, Melde und Spitz- oder Breitwegerich.

Das Gänseblümchen eignet sich ebenfalls als Zutat in einem Blütengelee, Sirup, als Honig-Alternative zum Beispiel für Veganer oder auch in einer Blüten-Wildkräuter-Butter oder im Kräuterquark. In Eiswürfeln eingeschlossen sind die Blüten ein schöner Blickfang auf der nächsten Sommerparty – oder einfach nur, um sich das Glas Mineralwasser optisch aufzupeppen. Auch über sommerliche Torten kann man die Blüten als essbare Deko streuen. Die Blütenknospen können zudem in Essig eingelegt und als Kapernersatz genutzt werden.

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