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Nervengifte

Von Nikotin bis Nowitschok

Nervengifte wirken an den Kontaktstellen der Nervenzellen, den Synapsen, und beeinträchtigen so die Signalübertragung. Ihr Einsatz ist vielfältig: Die Toxine können unter anderem Medikamente, chemische Waffen, Suchtmittel oder Insektizide sein.
Judith Schmitz
16.02.2022  12:00 Uhr

Bakterien produzieren Gift

Auch Bakterien können Neurotoxine produzieren. Ein bekanntes Beispiel ist Clostridium botulinum: Die von ihm hergestellten Botulinumtoxine wirken indirekt an der Synapse. Sie spalten sogenannte SNARE-Proteine, welche für das Andocken der Vesikel und deren Fusion mit der präsynaptischen Membran essenziell sind. Somit kann der Neurotransmitter letztlich nicht in den synaptischen Spalt ausgeschüttet werden. Der Spalt bleibt leer und Acetylcholin kann auch nicht an die Rezeptoren der Postsynapse binden – die Erregungsübertragung bricht ab. Die Toxine verursachen keinen Zelltod, aber die neuromuskuläre Verknüpfung wird deaktiviert. Auf diese Weise werden Nervenzellen und damit auch Muskeln letztlich gelähmt.

Botulinumtoxin ist deshalb schon in kleinen Mengen hochgiftig für den Menschen. Wird es über vergiftete Lebensmittel, vor allem über falsch konservierte Dosen, aufgenommen, gelangt es über den Dünndarm in den Blutkreislauf. Nach 18 bis 36 Stunden kommt es zu verschiedenen Botulismus-Symptomen. Die Lebensmittelvergiftung endet tödlich (Ersticken durch Atemlähmung), wenn sie nicht schnell genug behandelt wird. Ein Gegengift kann nur das Botulinumtoxin neutralisieren, das sich noch im Blutkreislauf befindet und noch nicht an die Nervenzellen gebunden hat. Rasche Hilfe ist lebenswichtig: Nach 24 Stunden ist das meiste Botulinumtoxin bereits gebunden.

Sieben Typen von Botulinumtoxin sind bekannt (A bis G, wobei C, D und G für Menschen nicht toxisch sind). Vor allem Botulinumtoxin A wird zur temporären Faltenglättung in der Schönheitsbehandlung genutzt. Es wird aber auch in anderen Bereichen der Medizin eingesetzt, etwa bei Bewegungsstörungen mit starken Muskelspannungen oder Verkrampfungen, um ungewollte und schmerzvolle Zuckungen zu lindern. Bei Menschen, die unter starkem Schwitzen leiden, kann es – in die Achselhöhlen gespritzt – dort temporär die Schweißproduktion hemmen. Bei Bedarf muss die Behandlung etwa halbjährlich wiederholt werden. Auch zur Behandlung bestimmter Migränearten und des sogenannten Schiefhalses (hier Typ B) kommt es zum Einsatz.

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