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Entscheidungshilfe

Voraussetzungen für eine sichere Hausgeburt

Eine Schwangerschaft bringt für werdende Eltern viele Entscheidungen mit sich. Eine davon: Wo soll unser Kind zur Welt kommen? Manche wünschen sich, dass das zu Hause passiert. Die wichtigsten Infos zur Hausgeburt.
AutorKontaktdpa
Datum 23.04.2025  14:00 Uhr

Werdende Eltern dürfen frei entscheiden, wo sie ihr Kind bekommen. Die Wahl fällt meist auf eine Geburtsklinik. Nur rund 2 Prozent der Mütter planen, ihr Baby in einem Geburtshaus oder im eigenen Zuhause zu bekommen. Das zeigen Daten der Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe.

Entscheiden sich werdende Eltern für eine Hausgeburt, steht dahinter oft der Wunsch, das Kind in vertrauter Umgebung zu gebären, umgeben von vertrauten Personen. Betreut werden die Frauen dafür von mindestens einer Hebamme. Sie befindet sich in Rufbereitschaft und begleitet die werdende Mutter ab Geburtsbeginn bis in die ersten Lebensstunden des Kindes hinein.

»Ein großer Vorteil der Hausgeburt ist diese vertrauensvolle Betreuung«, sagt Ursula Jahn-Zöhrens. Sie ist Hebamme und Beirätin für den Freiberuflichenbereich des Deutschen Hebammenverbandes. Mit dieser engen Beziehung und dem ungezwungenen Aufenthalt im eigenen Zuhause gingen Frauen häufig selbstbewusster und mutiger an die Geburt heran als in einer Klinik. So habe Ursula Jahn-Zöhrens es bei Hausgeburten erlebt.

Wann eine Hausgeburt infrage kommt – und wann nicht:

Das Gebären im eigenen Zuhause ist allerdings an Voraussetzungen geknüpft. Professor Lars Hellmeyer, Chefarzt der Klinik für Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Klinikum im Friedrichshain, zählt einige auf. Die Hausgeburt kommt demnach nur dann infrage, wenn unter anderem:

  • die Mutter keine chronischen Erkrankungen hat,
  • das Kind im Bauch gesund ist,
  • es sich nicht um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt,
  • die Mutter nicht im höheren Alter gebärt,
  • das ungeborene Baby weder in Beckenendlage noch in Querlage liegt,
  • die Mutter vorab nicht bereits Kinder per Kaiserschnitt zur Welt gebracht hat.

Was, wenn es bei der Hausgeburt zu Komplikationen kommt?

Eine Hebamme, eine gebärende Frau – »Auch ich empfinde eine Ein-zu-Eins-Betreuung als eine ideale Voraussetzung«, sagt Lars Hellmeyer. »Wir wissen, dass dies zu besseren Geburtsverläufen und zu weniger Kaiserschnitten führen kann.«

Dennoch rät er zur Entbindung in einer Geburtsklinik – und geht damit konform mit der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). »Ich sehe die Risiken: Selbst bei den gesündesten Frauen und Babys kann man den Geburtsverlauf nicht vorhersagen, es kann immer zu Komplikationen und akuten Notfallsituationen kommen«, so der Gynäkologe.

Lebensbedrohlich werde es beispielsweise, wenn sich der Mutterkuchen vorzeitig ablöse. Dann sei sofortiges ärztliches Handeln erforderlich. Genau dies sei bei Hausgeburten aber nicht möglich. Tritt während der Hausgeburt ein solches Ereignis ein, rufen Hebammen sofort einen Rettungsdienst und begleiten die Frauen im Rettungswagen ins Krankenhaus, so Hebamme Ursula Jahn-Zöhrens.

Sie empfiehlt, vor der Hausgeburt die Entfernung zur nächsten Geburtsklinik zu überprüfen, dies mit der Hebamme zu besprechen und diese Entfernung auch mit dem eigenen Sicherheitsbedürfnis abzugleichen. Zudem sei es wichtig, sich regulär in der nächstgelegenen Geburtsklinik anzumelden. So sei sichergestellt, dass die Schwangere im Falle eines Falles dort bereits bekannt sei.

Den Weg ins Krankenhaus und die dadurch verstreichende Zeit empfindet Gynäkologe Hellmeyer allerdings als vermeidbare Sicherheitslücke einer Hausgeburt und als Gefahr für Mutter und Kind. »Kommt es beispielsweise während oder direkt nach der Geburt zu einem Sauerstoffmangel beim Kind, reichen schon wenige Minuten, um eine lebenslange Gehirnschädigung zu verursachen«, sagt Lars Hellmeyer.

Doch bei wie vielen Geburten, die zu Hause oder im Geburtshaus beginnen – ist im Verlauf eine Überleitung in die Klinik notwendig? Der Qualitätsbericht »Außerklinische Geburtshilfe in Deutschland« gibt darüber Aufschluss: Im Jahr 2023 war das bei 17,3 Prozent dieser Geburten (insgesamt 16.477) der Fall, also in 2849 Fällen. Die meisten dieser Überleitungen waren keine Notfälle. Sie erfolgten laut Bericht ohne Stress. Ein häufiger Grund sei ein Geburtsstillstand gewesen. Aber auch schlechte Herztöne des Babys, ein vorzeitiger Blasensprung oder der Wunsch der Mutter nach Schmerzmedikamenten seien Gründe für eine sogenannte »Verlegung in Ruhe«, so Hebamme Ursula Jahn-Zöhrens.

Und die Babys? Im Jahr 2023 mussten nach einer Hausgeburt oder einer Geburt in einem Geburtshaus 2,9 Prozent der Babys (3 von 100) in eine Klinik gebracht werden. Hier war der häufigste Grund eine Atemnot.

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