Vorsicht bei diesen Medikamenten |
Nahrungsergänzungsmittel sind zwar rezeptfrei erhältlich, doch nicht automatisch unbedenklich – zumindest in gewissen Kombinationen mit Arzneimitteln. / Foto: Adobe Stock/Africa Studio
»Die Tatsache, dass Nahrungsergänzungsmittel rezeptfrei erhältlich sind, bedeutet nicht, dass der Konsum in jedem Fall völlig unbedenklich ist«, warnt Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Wer also Medikamente einnimmt, solle die Mikronährstoffe besser in einer Apotheke kaufen und sich dabei über mögliche Wechselwirkungen informieren.
Das gelte beispielsweise für bestimmte Antibiotika oder Schilddrüsenpräparate. Wer diese einnimmt, müsse vor der Einnahme von Calcium, Magnesium, Zink und Eisen einen zeitlichen Abstand von mindestens zwei Stunden einhalten. Die Mineralstoffe könnten sonst die Aufnahme der Wirkstoffe vermindern.
Eisentabletten reizten zudem häufig die Schleimhaut von Magen und Darm – Sodbrennen, Übelkeit und Verdauungsbeschwerden könnten dann die Folge sein. Schmerzmittel wie ASS, Diclofenac, Ibuprofen und Paracetamol verstärkten dies noch.
Bei einigen Erkrankungen von Herz, Leber oder Nieren werden kaliumsparende Diuretika eingesetzt. Diese harntreibenden Medikamente sorgten zwar für eine vermehrte Ausscheidung von Natrium über die Nieren, das gelte jedoch nicht für Kalium. Die Ausscheidung von Kalium vermindern der Kammer zufolge auch ACE-Hemmer und Schmerzmittel wie ASS, Diclofenac, Ibuprofen und Paracetamol. Werde nun zusätzlich zu diesen Medikamenten Kalium eingenommen wird, erhöhe sich die Konzentration des Elektrolyts im Blut zu sehr.
Mit der Zufuhr von Kalium aufpassen sollten insbesondere auch Patienten, die herzwirksame Glykoside einnehmen, einer Medikamentengruppe gegen Herzrhythmusstörungen. Eine erhöhte Kaliumkonzentration verringere die Wirkung der Herzglykoside.
Grundsätzlich rät die Apothekerkammer: »Wer Medikamente verschrieben bekommt, sollte in der Arztpraxis und der Apotheke angeben, ob er Nahrungsergänzungsmittel einnimmt und falls ja, welche.« Patienten, die mehr als fünf Arzneimittel regelmäßig einnähmen, hätten zudem Anspruch auf eine Medikationsberatung in der Apotheke. Dabei sollten auch Nahrungsergänzungsmittel besprochen werden, um Wechselwirkungen zu vermeiden.