Vorsicht bei Medikamenten aus dem Urlaub |
Bei Antibiotika sind Dosierungen, Einnahmezeitpunkte und Therapiedauer besonders entscheidend. Aber auch bei anderen rezeptpflichtigen wie auch frei verkäuflichen Medikamenten kommt es auf diese Aspekte an. Wer in der Selbstmedikation den Beipackzettel nicht beachtet oder ihn nicht versteht, da er in einer anderen Sprache geschrieben ist, gefährdet nicht nur die Wirksamkeit des Medikaments, sondern auch seine eigene Gesundheit.
Es kann vorkommen, dass ein für das Ausland hergestellte Medikament eine andere Wirkstoffdosis enthält, als in Deutschland üblich ist. Beispielsweise gibt es Mittel, von denen man zwei Tabletten schlucken müsste, um die Menge des Wirkstoffes einzunehmen, der in Deutschland in einer Tablette enthalten ist. Eine ärztliche Verordnung ist auf den individuellen Bedarf des einzelnen Menschen abgestimmt. Der Therapieerfolg ist gefährdet, wenn das Medikament in einer falschen Wirkstoffdosierung eingenommen wird.
Patienten, die fünf oder mehr Medikamente einnehmen müssen oder die im Rahmen einer Antitumortherapie oder nach einer Organtransplantation Tabletten oder Kapseln einnehmen müssen, haben Anspruch auf eine umfangreiche Medikationsberatung in der Apotheke. Dafür bringen die Betroffenen alle Arzneimittel zu einem vereinbarten Termin in die Apotheke, und zwar sowohl die ärztlich verordneten Präparate als auch rezeptfreie Substanzen inklusive Nahrungsergänzungsmittel und eventuellen Produkten aus dem Ausland. Der Apotheker oder die Apothekerin erstellt eine Übersicht über die Gesamtmedikation und berät zu Dosierungen sowie Einnahmezeitpunkten. Dieser Service verbessert die Arzneimitteltherapie erkrankter Menschen und wird mit der Krankenkasse abgerechnet.