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Zur Fiebersenkung

Wadenwickel bitte ohne Essigwasser

Falsch angewendet, können auch gängige Hausmittel nicht nur wirkungslos sein, sondern gar Schaden anrichten. In Nordrhein-Westfalen kam es jetzt gehäuft zu Verätzungen durch »Essigsöckchen« die eigentlich zur Fiebersenkung dienen sollen.
Elke Wolf
10.03.2025  10:00 Uhr

Wadenwickel sind ein probates Mittel, um vor allem bei Kindern Fieber zu senken. Die Tücher sollten jedoch keinesfalls mit Essigwasser, Essigessenz oder Apfelessig getränkt werden. Das ist die Quintessenz eines Berichtes in der »Ärzte Zeitung« vom 20. Februar 2025.

Danach wurden in der jüngsten Vergangenheit aus mehreren Kliniken in Nordrhein-Westfalen Essigverätzungen bei kleinen Kindern gemeldet. Bei der Anamnese ergab sich in allen Fällen, dass die Eltern »Essigsöckchen« oder Essigwickel, also das Tränken von Tüchern/Windel, als fiebersenkende Maßnahme angewendet hatten. In allen dokumentierten Fällen verblieben die Textilien relativ lange – zum Teil Stunden - auf der Haut. Die verätzten Hautareale zeigten sich bandartig im Bereich der Sockenbündchen. In einem Fall gab es Verätzungen im Urogenitalbereich, da der Wickel der Windel beigelegt wurde.

Das Internet hält detaillierte Anwendungsempfehlungen für »Essigsöckchen« bereit. Der Beitrag »Essigsocken zur Fiebersenkung« auf der Seite swissmom.ch empfiehlt etwa die Anwendung für Kinder ab einem Jahr, die Verwendung von Apfelessig und für zehn bis 15 Minuten bei nur einmaliger Wiederholung.

Die Autoren merken an, dass in der »Selbstberatung« durch Suchmaschinen oder Mund-zu-Mund-Empfehlungen ein erhebliches Gefährdungspotenzial durch falsche Anwendung stecken kann. In manchen von den Ärzten dokumentierten Fällen wurden die Söckchen etwa statt mit Apfelessig mit Essigessenz getränkt. Die Verwendung von Essigessenz (»Salatessig«) mit rund 25 Prozent Säuregehalt hat im Vergleich zu Apfelessig von 5 Prozent ein deutlich höheres Verletzungspotenzial. Zudem ist aus der Literatur bekannt, dass 4- bis 5-prozentige Essigsäure beispielsweise in weißem Essig zu Hautverbrennungen bei Neugeborenen und Kindern führen kann.

So gehen Wadenwickel richtig

Benötigt werden zwei Tücher, zum Beispiel aus Baumwolle, die mit handwarmem, nicht kaltem (!) Wasser getränkt und ausgewrungen werden. Sie werden faltenfrei um beide Unterschenkel gelegt, wobei die Gelenke ausgelassen werden. Darüber kommt jeweils ein trockenes Außentuch, zum Beispiel aus Frottee. Eventuell mit einer leichten Bettdecke zudecken. Nach circa 10 bis 20 Minuten wieder entfernen. Nach einer Pause von 20 Minuten können erneut Wickel angelegt werden. Üblich sind drei Durchgänge.

Das aus dem Wickel verdunstende Wasser entzieht dem Körper Wärme, somit sinkt das Fieber. Wadenwickel sollen nicht angewendet werden bei ansteigendem Fieber, Schüttelfrost oder wenn Füße und Waden kalt sind.

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