PTA-Forum online
Risikofaktoren

Wann auch Geimpfte schwer an Covid-19 erkranken können

Eine Auswertung der US-amerikanischen Behörden bestätigt die exzellente Schutzwirkung der Covid-19-Impfstoffe vor einem schweren Verlauf der Erkrankung. Vollständig Geimpfte erkrankten nur dann schwer, wenn mindestens einer von acht Risikofaktoren vorlag.
Annette Rößler
14.01.2022  15:00 Uhr

Mit der Analyse, deren Ergebnis aktuell im Wochenbericht der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC erschien, sollten Risikofaktoren identifiziert werden, die vollständig Geimpfte für einen schweren Verlauf von Covid-19 prädestinieren. Hierzu wertete das Autorenteam um Dr. Christina Yek und Sarah Warner von den National Institutes of Health Daten von 1,2 Millionen geimpften Erwachsenen aus 465 Gesundheitseinrichtungen in den USA aus. Berücksichtigt wurde mit Dezember 2020 bis Oktober 2021 ein Zeitraum vor dem Auftauchen der Omikron-Variante.

Als vollständig geimpft galten Personen mindestens zwei Wochen nach dem Erhalt einer zweiten Impfdosis Comirnaty® von Biontech/Pfizer (72,8 Prozent der Teilnehmer), Spikevax® von Moderna (20 Prozent) oder einer Einzeldosis des Covid-19-Impfstoffs von Janssen (6,5 Prozent). Lediglich 3395 Personen waren geboostert.

Schweres Covid-19 – definiert als akute respiratorische Insuffizienz, Notwendigkeit einer nicht invasiven Beatmung, Einweisung auf die Intensivstation oder Tod – kam nur bei 0,015 Prozent der Teilnehmer vor und war damit selten. Covid-19-bedingter Tod war mit 0,0033 Prozent noch seltener. Es gab acht Risikofaktoren für einen schweren Verlauf:

  • Alter ab 65 Jahren (adjustierte Odds Ratio 3,22)
  • Immunsuppression (aOR 1,91)
  • Erkrankung der Lunge (aOR 1,69)
  • Lebererkrankung (aOR 1,68)
  • chronische Niereninsuffizienz (aOR 1,61)
  • neurologische Erkrankung (aOR 1,54)
  • Diabetes (aOR 1,47)
  • Herzerkrankung (aOR 1,44)

Mindestens einer dieser Risikofaktoren lag bei allen Patienten mit schwerem Covid-19-Verlauf vor. Von denjenigen, die an der Krankheit verstarben, wiesen 78 Prozent mindestens vier Risikofaktoren gleichzeitig auf.

Interessanterweise war das Risiko für einen schweren Verlauf impfstoffabhängig bei Biontech/Pfizer und Janssen ähnlich hoch und nur bei Moderna geringer; bislang hatte die Janssen-Vakzine in Vergleichen meist schlechter abgeschnitten als die mRNA-Impfstoffe.

Keine Intensiv- und Todesfälle bei Geboosterten

Keinen Einfluss auf das Risiko für einen schweren Verlauf hatten das Geschlecht, die Ethnie, wie lange die Impfung zurücklag und ob eine SARS-CoV-2-Infektion sich während der Dominanz der Delta-Variante ereignete. Eine vor der Impfung durchgemachte Infektion senkte das Risiko jedoch und auch geboosterte Personen erkrankten viel seltener schwer (insgesamt lediglich drei Fälle, von denen keiner auf der Intensivstation behandelt werden musste und keiner starb).

Folgende Empfehlungen für die Praxis leiten die Autoren aus ihrer Studie ab: Geimpfte sollten, wenn sie ein höheres Lebensalter haben, unter Immunsuppression stehen oder bei ihnen andere Risikofaktoren vorliegen, ein gezieltes Management der Grunderkrankung erhalten, Maßnahmen zur Infektionsvermeidung befolgen und geboostert werden. Zudem sollten sie im Fall einer Infektion Medikamente erhalten, die einen schweren Verlauf verhindern können. Einer Verbesserung der Impfquote bemessen sie eine »entscheidende Bedeutung für die öffentliche Gesundheit« bei. Das gilt sicherlich nicht nur für die USA.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa